Hat Dänemark wirklich die höchste Steuerbelastung innerhalb der EU? Eine OECD-Studie veröffentlichte folgende Ergebnisse.

Alleinstehende ohne Kinder mit einem durchschnittlichen Einkommen zahlen:
Dänemark 37%
Deutschland 50,9%
England 32,5%

Ein Ehepaar mit zwei Kindern mit einem durchschnittlichen Einkommen von 2 Erwachsenen zahlt:
Dänemark 33,2%
Deutschland 33,7%
England 26,4%

Wenn ein Arbeitgeber in Dänemark einen Wert von 100 Kronen an einen Arbeitnehmer auszahlt, fallen nach der OECD-Studie 38,6% Steuern in Form von Mitarbeitereinkommensteuer und gesetzlichen Sozialbeiträgen an. Dänemark liegt mit 41,1 Prozent unter dem Durchschnitt der 21 EU-Länder.

Sicherlich haben die Dänen die höchste direkte Steuer auf ein Arbeitseinkommen innerhalb der EU. Nach der OECD-Studie ein Anteil von 27,9 Prozent. Auch zahlen Arbeitnehmer in Dänemark eine größere Summe der gesetzlichen Sozialbeiträge (Arbeit und ATP), welches einem Anteil von 10,7 Prozent entspricht. Doch im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern zahlen die Arbeitgeber in Dänemark keine geseztlichen Sozialbeiträge. Dies macht einen großen Unterschied. In Deutschland zahlen Arbeitgeber 16,2 Prozent der Sozialversicherungsbeiträge. In Schweden sogar 23,9 Prozent.

Die Steuer in England mag attraktiv wirken. Berücksichtigen müsse man dabei jedoch auch, dass z. B. ein Kindergartenplatz in England rund 40 Pfund am Tag kostet. Umgerechnet pro Monat rund 7700,- DKK. Wenn man das Glück hat, in England studieren zu dürfen, betrügen die Studiengebühren rund 80.000,- DKK im Jahr. In Dänemark betragen die Studiengebühren aktuell 0,- DKK und Kitas kosten kaum mehr als 3400,- DKK. Ist es da ein Wunder, dass die Steuern in Dänemark ein wenig höher sind?

von
Line Holm – 10.05.2016