Der geplante 18 Kilometer lange Tunnel zwischen Fehmarn und der dänischen Insel Lolland gilt als eines der größten europäischen Verkehrsprojekte. Die Planungen sind jetzt einen weiteren, wichtigen Schritt vorangekommen: Das Konsortium „Femern Link Contractors“ hat gestern milliardenschwere Verträge mit der dänischen Regierung unterzeichnet. Das teilte das zum Konsortium gehörende französische Unternehmen Vinci mit.

Regionale Firmen hoffen auf Aufträge

Das schleswig-hölsteinische Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Kiel wertete die Vertragsunterzeichnung als „deutlichen Schritt nach vorn – auch wenn auf deutscher Seite „noch einige Hürden“ zu nehmen sind die derzeitig noch die Justiz beschäftigen. Bei den Verträgen geht es um Aufträge im Wert von insgesamt 3,4 Milliarden Euro. Die drei Verträge betreffen unter anderem die Herstellung der Bauteile und den Bau der Zufahrtswege. Auf deutscher Seite können sich jetzt 21 Firmen in Lübeck und im Kreis Ostholstein Hoffnungen auf Aufträge in Millionenhöhe machen.

Baubeginn 2019?

Dänemarks Transport- und Verkehrsminister Hans-Christian Schmidt (Venstre) hatte im Dezember gesagt, er rechne mit einem Baustart frühestens 2019. Vorher müssen jedoch noch einige Hürden genommen werden. Nachdem das dänische Parlament im Mai seine Zustimmung gegeben hat, steht noch das Votum des Bundestages aus. Ferner müssen in Deutschland noch die Ergebnisse von Gerichtsverfahren abgewartet werden, die sich mit Klagen gegen das Projekt befassen. Nach Einschätzung von Beobachtern könnten die Verfahren Jahre dauern.

von

Günter Schwarz – 31.05.2016