Eine Drohne entdeckte beim Überfliegen des Vejlefjords zufällig einen Meeresbewohner, der in diesem Teil der Ostsee und so tief in der dänischen Inselwelt seit 250 Jahren nicht mehr gesehen wurde. – Es handelt sich um einen Pottwal!

Die Aufnahmen der Drohne zeigt das 10 bis 15 Meter lange Tier von oben, welches der Biologe vom Fischereimuseum Esbjerg, Lasse Fast Jensen, eindeutig als Pottwal identifiziert hat.

„Den Bildern zufolge ist der Wal im Vejle Fjord dünn und unterernährt“, sagte Jensen dem dänischen Fernsehsender TV2-syd. Er habe wenig Hoffnung, dass der Wal seinen Ausflug in den Vejlefjord überleben und den Weg zurück in seinen natürlichen Lebensraum finden wird. Normalerweise leben Pottwale im erheblich tieferen Atlantik. Jensen vermutet, dass es sich um dasselbe Tier handelt, das Anfang Mai schon im Öresund zwischen Dänemark und Schweden beobachtet wurde.

Seit fast 250 Jahren ist es das erste Mal, dass ein Pottwal so tief in die dänische Inselwelt vorgedrungen ist. Dem dänischen Walexperten Carl Kinze zufolge waren 1770 zwei Pottwale vor Horsens etwas nördlich von Vejle gesichtet worden. Einer von ihnen wurde damals getötet.

Pottwale sind die größten Zahnwale, und darüber hinaus das größte bezahnte Tier der Erde. Sie werden bis zu 20 Meter lang und bis zu 50 Tonnen schwer und ernähren sich überwiegend von Tintenfischen.

Beirats Anfang des Jahres waren 30 junge Männchen an den Küsten der Nordsee gestrandet, 13 davon vor Schleswig-Holstein. Offenbar waren sie auf ihrem Zug vom Nordpolarmeer zum Äquator falsch abgebogen und in die Nordsee geschwommen.

von

Günter Schwarz – 03.06.2016