Abgesehen von der Rader Autobahnhochbrücke muss das Land in den kommenden fünf Jahren mindestens 23 Brücken von Landesstraßen sanieren, Teile erneuern oder völlig neu bauen. Das ergibt die Antwort des Verkehrsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Piratenfraktion. „Für Brücken- und Straßenbau stehen uns fünf bis zehn Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung“, sagt der Direktor des Landesbetriebes Straßenbau und Verkehr (LBV) Schleswig-Holstein, Torsten Conradt. Dazu kommt der Neubau der Schleibrücke in Lindaunis, die das Land noch einmal mindestens 20 Millionen Euro kosten werde. Dafür war ein Extra-Beschluss der Regierung nötig, weil die Kosten den Haushaltsansatz für den Erhalt aller Straßen und Brücken für ein Jahr schon überstiegen.

Für die Sanierung der anderen Brücken sieht es laut Conradt jedoch gut aus: „Mit den Haushaltsmitteln kommen wir hin, aber wir sind noch weit davon entfernt, die 90 Millionen Euro pro Jahr zu bekommen, um die Straßen in den Zustand zu versetzen, den sie noch zu Beginn der 1990er Jahre hatten.“

Neben den Brücken, die saniert werden sollen, sind aber laut der Antwort auf die kleine Anfrage neun weitere in einem ausreichenden oder ungenügenden Zustand und bekommen vom LBV die Note 3,0 oder schlechter. „Eine schlechte Note bedeutet aber nicht automatisch, dass sofort ein Neubau nötig wird“, so Conradt. „Oftmals kann auch mit kleineren Arbeiten die Sicherheit gewährleistet werden.“ Dazu könne auch die Einrichtung eines Tempolimits für Lastwagen gehören.

Dazu gibt es noch das „Sonderprogramm Brückenmodernisierung“. Allerdings ist dort für Schleswig-Holstein nur die Hochbrücke im Zuge der B 5 über den Nord-Ostsee-Kanal bei Brunsbüttel enthalten. Die Arbeiten an der Brunsbütteler Brücke haben bereits begonnen.

von

Günter Schwarz – 03.07.2016