Der Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und regionale Entwicklung der Schleswigschen Partei (SP / Partei der deutschen Minderheit in Dänemark) in Sønderborg, Stephan Kleinschmidt, unterbreitete den vier Kommunen Tønder, Aabenraa , Haderslev und Sønderborg den Vorschlag ein gemeinsames Sekretariat einzurichten, welches die Arbeit der vier Kommunen in der Region verbessert und effektiver gestaltet, um unnötige Projekte einzelner Kommunen zu vermeiden, da es diesbezüglich an Struktur und einem übergeordneten Plan mangele. – Sh-UgeAvisen berichtete am Donnerstag, den 14. Juli, unter der Überschrift „An einem Strang ziehen und Doppelarbeit verhindern“  darüber.

Die Anregung der Schleswigschen Partei, vorgetragen durch deren Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und regionale Entwicklung, Stephan Kleinschmidt, eine gemeinsame Koordinationsstelle  für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den vier syddansk (nordschleswigschen) Kommunen zu schaffen, stößt bei den betreffenden Bürgermeistern der Kommunen auf Ablehnung.

Der Bürgermeister von Hadersleben, H. P. Geil (Venstre / sozialliberale Partei), kann  dem Vorschlag auf Anfrage unserer Zeitung nichts Positives abgewinnen. „In meinen Augen ist das absolut nicht notwendig und nicht sinnvoll. Wir haben den Entwicklungsrat Sønderjylland, und darüber hinaus trifft sich der Koordinierungsausschuss der vier Kommunen regelmäßig. Da kommen wir Bürgermeister, Vizebürgermeister und Kommunaldirektoren zusammen, um aktuelle Angelegenheiten zu besprechen“, erklärt Geil. „Daher sehe ich überhaupt keinen Bedarf für so ein Sekretariat. Das ist Zeitverschwendung, und wenn die SP diesen Vorschlag ernst meint, sollte man damit nicht in den Sommerferien kommen, wo sowieso keine kommunalen Sitzungen stattfinden, bei denen man die Sache diskutieren kann.“

Tonderns Bürgermeister Henrik Frandsen (Ventre) sah gestern Nachmittag keinen Bedarf für ein gemeinsames Koordinationsbüro. „Ich kann nicht sehen, wo es uns im Alltag an Abstimmung fehlt. Wir haben ja bereits eine enge Zusammenarbeit. Beispielsweise im Rettungswesen, da haben drei Kommunen mit Brand og Redning (Brand und Rettung) ein gemeinsames Konstrukt geschaffen. Auch die Arbeit der Museen ist bereits regionalisiert und durch die regelmäßigen Treffen im Koordinationsausschuss für Nordschleswig tauschen wir Bürgermeister uns aus. Ich habe Zweifel, dass es Bedarf an einem solchen Sekretariat gibt. Das ist dann doch eher ein bürokratisches Konstrukt. Ich finde, wir handhaben die Zusammenarbeit im Alltag ganz gut“, so Frandsen.

Der Bürgermeister der Kommune Apenrade, Thomas Andresen (Venstre), hält  das vorgeschlagene Büro ebenfalls  für überflüssig. „Ich finde eigentlich, dass wir genug Austausch haben, wenn wir uns treffen“, so Andresen.

Sonderburgs Bürgermeister Erik Lauritzen (Soz.) sagte gestern am Telefon: „Auch wenn es kein eigenständiges Büro sein soll, braucht man doch Personal und Geld dafür. Das kann schnell in eine Verschwendung von Mitteln gehen, da wir bereits eine enge Zusammenarbeit haben. Und zwar genau in den Fachbereichen, wo die Zusammenarbeit Sinn ergibt. Ich finde nicht, dass wir mehr brauchen.“

von

Günter Schwarz – 17.06.2016