Die Bundesregierung will an ihrer Zusammenarbeit mit der Türkei festhalten. Das hat Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) am heutige Mittwoch bei ihrem Besuch des Luftwaffengeschwaders 51 „Immelmann“ in Jagel (Kreis Schleswig-Flensburg) unterstrichen. „Die Türkei ist Nato-Partner. Es ist für uns wichtig, dass wir mit Offenheit und Transparenz miteinander umgehen. Das ist ein Grundprinzip“, sagte von der Leyen.

Menschen in der Türkei „den Rücken stärken“

Außerdem wolle man den Menschen in der Türkei, die sich für Demokratie einsetzten, „den Rücken stärken“. Auf die am Dienstag bekannt gewordene vertrauliche Teil-Antwort der Bundesregierung auf eine Linken-Anfrage zur Lage in der Türkei ging sie nicht direkt ein, sondern verwies auf die Bundespressekonferenz vom Mittwoch. Aus dieser Verschlusssache geht hervor, dass die Bundesregierung die Türkei unter Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan als „zentrale Aktionsplattform“ für islamistische und terroristische Organisationen im Nahen Osten sieht. Demnach arbeitet Ankara seit Jahren mit Islamisten zusammen.

Die Ministerin informierte sich in Jagel über die Aufklärungsmöglichkeiten des Taktischen Luftwaffengeschwader 51 „Immelmann“. Soldaten erklärten ihr den ECR Tornado und die Drohne Heron 1. Diese Tornados können auch nachts scharfe Fotos machen. Die Drohne liefert Filmaufnahmen, so dass beispielsweise Truppenbewegungen festgestellt werden können. Die Bundeswehr setzt das unbemannte und unbewaffnete Flugzeug seit 2010 zur Aufklärung in Afghanistan ein, bald auch in Mali.

70 Millionen Euro sollen nach Jagel fließen

Zum Luftwaffenstützpunkt Jagel sagte von der Leyen: „Dieser Standort hat Zukunft.“ Er soll ausgebaut werden – und dafür will die Bundeswehr Geld rund 70 Millionen Euro investieren. In Jagel sind zurzeit 1.200 Soldaten und 25 Tornados stationiert. Künftig sollen am Standort verstärkt Luftaufklärer ausgebildet werden, auch für unbemannte Systeme wie die Drohne Heron 1. In den nächsten Jahren sollen 190 Dienstposten entstehen, aber nicht ausschließlich für Luftaufklärer, sagte von der Leyen.

von

Günter Schwarz – 17.08.2016