Pünktlich zur weltgrößten Spielemesse Gamescom in Köln ist ein neues Online-Beratungsangebot für Internetsüchtige an den Start gegangen.

Der an der Uniklinik Bochum angesiedelte „Online-Ambulanz-Service für Internetsüchtige“ (OASIS) richtet sich sowohl an Betroffene als auch an deren Angehörige. Er will bei süchtigem Verhalten bezogen auf verschiedene Netzinhalte beraten – von Computerspielen über soziale Netzwerke bis hin zu Pornografie.

Auf der Seite können Betroffene oder Angehörige etwa testen, ob sie selbst oder ein Familienmitglied gefährdet seien. Beratung per Webcam im Videochat soll vom 1. September an folgen.

Die Spielewelt-Messe zeigt den Dimensionssprung zu der die Gamescom bei ihren Veranstaltungen in Köln 500.000 Besucher erwartet. Die meisten neuen Spiele werden sie zwar auf Bildschirmen zu sehen bekommen. Aber das große Motto der Messe ist die virtuelle Realität.

Bis zum 21. August ist die Messe wie jedes Jahr die große Bühne in Europa, wo sich Hardwarehersteller und Softwareentwickler der Fachwelt und Spielern präsentieren. Schon am Dienstag gab es für Fachbesucher die ersten Präsentationen, ab Donnerstag wird auch Privatpublikum hereingelassen. Große Überraschungen werden sie auf der Gamescom nicht erleben, dafür aber eine Menge Neuheiten. In den Messehallen am Rhein geht es um Virtuelle Realität (VR) als das nächste große Ding, um E-Sport-Wettbewerbe am Bildschirm, Perspektiven – und natürlich um viele, viele Spiele.

Was die Hardware angeht, ist Microsofts schlankere Xbox One S bereits erhältlich, während die rechenstärkere „Project Scorpio“ bis Ende 2017 auf sich warten lässt. Die Pläne des großen Konkurrenten Sony für seine Playstation Neo sind schon weiter gediehen, noch in diesem Jahr soll sie erhältlich sein. Dass sowohl Microsoft als auch die Japaner leistungsfähigere Modelle auf den Markt bringen, hat mit den großen Hoffnungen zu tun, die auf VR ruhen. Die neue Technik ist hardwarehungrig. Beide Hersteller werden nichts dagegen haben.

Als die Xbox One und die Playstation 4 noch nicht im Laden standen, hatten manche schon Abgesänge angestimmt: Die Konsolen seien die letzten ihrer Art, die Hardware im Wohnzimmer habe ausgedient. Nun, rund drei Jahre nach der Einführung der aktuellen Konsolen, ist von einem Niedergang nichts zu sehen. Im Gegenteil: Um 4,5 Prozent wuchs der Umsatz mit Spielkonsolen und Spielesoftware im Jahr 2015. Und jetzt kommt eine neue Hardwaregeneration.

von

Günter Schwarz – 18.08.2016