Die „Marmorkirche“ (im Bild) in København wurde nach einer Bauzeit von fast 150 Jahren eingeweiht.

Die Frederiks Kirken (Frederikskirche), im Volk auch „Marmorkirche“ genannt, der evangelisch-lutherischen dänischen Volkskirche steht in unmittelbarer Nähe des königlichen Schlosses Amalienborg in  København . Mit ihrer monumentalen Kuppel ist sie eines der Wahrzeichen der dänischen Hauptstadt und sie prägt die Silhouette der Stadt.

Sie wurde gleichzeitig mit den anderen Bauwerken des repräsentativen Viertels Frederiksstad von Nicolai Eigtved entworfen. Kong Frederik V. legte 1749, zum 300. Jubiläum der Begründung seiner Dynastie durch Christian I., in großer Zeremonie den Grundstein zum Bau der Kirche. Die vom König verlangte Bauausführung in norwegischem Marmor überforderte allerdings den Staatshaushalt bei Weitem. Nach Eigtveds Tod legte der Franzose Nicolas-Henri Jardin ein überarbeitetes Konzept vor, dessen weitere Umsetzung von Friedrichs V. Nachfolger Christian VII. jedoch nicht weiter unterstützt wurde. Johann Friedrich Struensee stoppte schließlich 1770 den Bau und damit begann das lange Dasein der Frederikskirche als Bauruine.

Erst als sich der einflussreiche N. F. S. Grundtvig für die Erhaltung und den Weiterbau einsetzte, gelang es, einen Investor zu finden. 1874 verkaufte der dänische Staat die Bauruine an den Banker und Industriellen Carl Frederik Tietgen mit der Auflage, die Kirche nach den alten Plänen fertigzustellen und dem Staat zu übergeben. Im Gegenzug erhielt er die Rechte an Nachbargrundstücken. Tietgen ließ durch den Architekten Ferdinand Meldahl die Kirche aus dänischem Sandstein fertigstellen. Am 19. August 1894 konnte endlich die Weihe stattfinden.

von

Günter Schwarz – 19.08.2016