Künstler präsentieren den republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump schonungslos von allen Seiten – und ohne Kleider. Allerdings ist die Skulptur, die in fünffacher Ausführung auf den Straßen steht, nicht gerade schmeichelhaft – und sorgt deswegen mancherorts für Ärger und andererorts für Belustigung.

Donald Trump, völlig nackt, als lebensgroße Statue, und das gleich in fünffacher identischer Ausführung, sorgt für Schlagzeilen. Die Aktivistengruppe „Indecline“ hat am Donnerstag in San Francisco, New York, Los Angeles, Cleveland und Seattle wenig schmeichelhafte Skulpturen des republikanischen Präsidentschaftskandidaten an öffentlichen Plätzen aufgestellt.

Die Hände über einem ausladenden Bauch verschränkt, mit der typischen Sturmfrisur versehen, dafür aber unter der Gürtellinie zurechtgestutzt, steht die Figur auf einem Sockel mit der Aufschrift „The Emperor has no Balls“, in frecher Anspielung an den eitlen Kaiser in dem Märchen „Des Kaisers neue Kleider“. Fotos und Selfies mit dem Kunstwerk machten unter dem Hashtag #Indecline im Netz schnell die Runde.

Die Behörden reagierten unverzüglich und so wurde die Skulptur a New Yorker Union Square nach gut zwei Stunden entfernt, wie der „San Francisco Chronicle“ berichtete. In Cleveland rückte die Verwaltung schon nach 20 Minuten an. Das sei „herzzerreißend“ gewesen, sagte der Skulpteur des Kunstwerks, Joshua ,Ginger‘ Monroe, der Zeitung.

Im Castro-Bezirk in San Francisco, dem Schwulenviertel der Westküstenmetropole, gab es zunächst keine Abfuhr für die Trump-Statue. Im Gegenteil, noch am Donnerstagnachmittag (Ortszeit) war sie von Schaulustigen umlagert. „Wir haben keine Beschwerden erhalten“, teilte eine städtische Sprecherin dem „Chronicle“ mit. „Ich hoffe, sie wird hier lange stehen bleiben“, sagte Autor Mark Abramson. „Man sieht hier viele Nackte“, so Abramson. Und fügte hinzu: „Sehr gute Arbeit.“ Damit bezieht er sich auf handwerkliche Details des Kunstwerks wie die bläulichen Adern und die schlaffe Haut am Gesäß. Und was ist mit politischer Korrektheit? „Ach Quatsch, Trump hat das verdient“, meint Abramson. „Wenn irgendjemand gegen politische Korrektheit ist, dann ist es Trump.“

von

Günter Schwarz – 20.08.2016