Der Mord an der deutschen Urlauiberin vom Sonntagmorgen durch einen von einer Autobahnbrücke geworfenen Betonklotz , über den Sh-UgeAvisen mehrfach berichtete, wird in Dänemark jetzt zum Politikum und führt zu einer Diskussion um mehr Sicherheit an Autobahnübergängen.

Die Sozialdemokraten fordern als größte Fraktion im dänischen Folketing die Regierung dazu auf, auf den Mordanschlag auf eine deutsche Familie vom Sonntag zu reagieren. „Wir haben es in den vergangenen Jahren öfters erlebt, dass Steine und andere Dinge von Autobahnbrücken geworfen werden. Das verunsichert die Autofahrer ,und deshalb brauchen wir jetzt eine Aufstellung des Ausmaßes derartiger Tateb“, so die rechtspolitische Sprecherin der Sozialdemokraten, Trine Bramsen.

Transportminister soll Ausmaß des Problems benennen

Sie verlangt, dass Transportminister Hans Christian Schmidt (Venstre / sozialliberale Partei) seine Mitarbeiter umgehend damit beauftragt, besonders gefährdete Autobahnüberquerungen zu benennen. Danach müssten Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, sollte „sich zeigen, dass das Ausmaß größer ist, als bisher angenommen“, so Bramsen. Sie könne sich höhere Zäune oder bessere Überwachung vorstellen. „Der Unfall vom Sonntag endete mit einem dezidierten Mord, und das müssen wir ernstnehmen“, so die Sozialdemokratin aus Odense.

Venstre-Sprecher will keine erhöhte Sicherheit auf Autobahnübergängen

Noch am Sonntag hatte der transportpolitische Sprecher der Regierungspartei Venstre klargestellt, dass es mit seiner Partei keine Sicherheitsverschärfungen geben werde: „Es ist schwer, sich gegen Idioten zu rüsten. Wenn wir unsere Verkehrsinfrastruktur sichern sollen, würde das sehr viel Geld kosten und ein falsches Sicherheitsgefühl bringen“, so der Rechtsliberale.

Bramsen ist da anderer Meinung: „Es reicht nicht, zu sagen, dass es sich hier um Dummheit handelt und man dagegen nichts tun kann.“ Es könne nicht angehen, dass Autofahrer Angst davor haben müssen, dass etwas auf sie niederstürzt, so Bramsen.

von

Günter Schwarz – 23.08.2016