Die Politiker aller etablierten Parteien schlagen sich bei jeder Bekanntgabe von guten Arbeitsmarktzahlen und guter Wirtschaftdaten irgendwelcher „Geisterexperten“ voller Freude und Stolz gegenseitig auf die Schultern und grinsen voller Freude in die Runde. Doch wem nutzen die guten Arbeitsmarktzahlen und die guten Wirtschaftsdaten? – Den Kindern dieses Landes mit Sicherheit nicht!

Immer mehr Kinder in Deutschland wachsen in Armut auf. Im Osten bleibt der Anteil armer Kinder hoch und im Westen steigt er sogar. Besonders dramatisch ist die Situation in Großstädten im Ruhrgebiet und im Norden.  Während im Jahr 1969, vor 47 Jahren, „nur“ jedes 73. Kind in Armut aufwuchs, ist es heute in unserem „stinkreichen“ Land jedes SIEBENTE Kind, das zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben hat! – Und dann wundern sich die etablierten Parteien über den Aufschwung von geisteskranken Volksverführern wie die aus der AfD, der Pegida und anderer „Rattenfänger“. – Leute von der CDU, CSU, SPD, Grüne und FDP sowieso, seid ihr so ignorant, dass ihr das nicht seht, oder habt ihr euch eure verdammte Ignoranz erst mühsam im Laufe eurer politischen Karriere antrainieren müssen?

Trotz wirtschaftlichen Aufschwungs leben in Deutschland mehr Kinder in Armut. Der Anteil der jungen Menschen, deren Familie von Sozialleistungen lebt, sei jedoch regional sehr unterschiedlich, teilte die Bertelsmann-Stiftung kürzlich mit. Den Berechnungen zufolge kletterte die Quote der unter 18-Jährigen in Hartz-IV-Haushalten in den westlichen Ländern von 12,4 Prozent im Jahr 2011 auf 13,2 Prozent im Jahr 2015. Im Osten sank der Anteil armer Kinder im selben Zeitraum zwar um 2,4 Prozentpunkte, blieb aber mit 21,6 Prozent vergleichsweise hoch.

Damit wuchsen vergangenes Jahr in Deutschland insgesamt mehr als 1,9 Millionen oder 14,7 Prozent der Kinder in Armut auf  – 52.000 mehr als noch im Vorjahr. Sorgen bereitet den Forschern, dass eine Mehrheit der betroffenen Kinder über längere Zeit in der Armut feststeckt. Im Schnitt sind 57,2 Prozent der betroffenen Kinder zwischen 7 und 15 Jahren mehr als drei Jahre auf Grundsicherungsleistungen angewiesen. „Je länger Kinder in Armut leben, desto gravierender sind die Folgen für die Kinder aber auch für die Gesellschaft“, sagte Anette Stein, Familienpolitik-Expertin der Bertelsmann-Stiftung. So zeige die Auswertung einer Vielzahl von Studien der vergangenen Jahrzehnte zum Thema, dass arme Kinder sozial isolierter aufwachsen, gesundheitliche Nachteile und häufiger Probleme auf ihrem Bildungsweg haben als Altersgenossen, deren Eltern keine oder kaum finanzielle Sorgen haben.

Das höchste Armutsrisiko hat den Daten zufolge der Nachwuchs von Alleinerziehenden oder aus kinderreichen Familien. Mit fast einer Million wächst mehr als die Hälfte aller Kinder im Hartz-IV-Bezug bei nur einem Elternteil auf, meistens bei der Mutter. 36 Prozent leben mit zwei oder mehr Geschwistern. Kinderarmut ist dabei ein Problem, das in Städten erheblich stärker ausgeprägt ist als in ländlicheren Regionen, wie die Experten hervorheben. Darin spiegelten sich auch die wirtschaftliche Lage, etwa ein generelles Nord-Süd-Gefälle, sowie strukturelle Probleme innerhalb der Länder wider.

So gibt es Städte, in denen mehr als jedes dritte Kind in einer Familie aufwächst, die auf staatliche Grundsicherung angewiesen ist. Beim Negativspitzenreiter Bremerhaven liegt die Quote den Berechnungen zufolge bei 40,5 Prozent. Es folgen Gelsenkirchen (38,5 Prozent), Offenbach (34,5 Prozent), Halle (33,4 Prozent), Essen (32,6 Prozent) und Berlin (32,2 Prozent). Bayern und Baden-Württemberg haben mit 6,8 Prozent bzw. 8,0 Prozent die niedrigsten Anteile in ganz Deutschland.

Bei allen Politikern, die ihre Position in ihren jeweiligen Ämtern wirklich ernst nehmen und im Sinne der gesamten Gesellschaft zu handeln vorgeben, sollten bei derartigen Fakten sämtliche Alarmglocken schrillen, und sie sollten endlich dem Einhalt gebieten, dass sich Leute, die sowieso schon zu viel Geld haben, die Taschen und Konten in Steuerparadiesen weiterhin fühlen, während hier im Land Kinder leiden – und sie, die Politiker darüber noch „keep smiling“ machen!.

von

Günter Schwarz – 12.09.2016