Erst vier Tage ist es her, dass die wiedereröffnete Oströhre des Rendsburger Kanaltunnels dem Verkehr übergeben wurde, und schon gab es wieder Ärger mit dieser Tunnelröhre. Bis zum gestrigen Dienstagnachmittag wurde die neue Höhenkontrolle gleich sieben Mal ausgelöst und legte den Verkehr von Nord nach Süd und umgekehrt insgesamt über Stunden lahm.

Trotz der „neuen“ Röhre besteht der „alte“ Ärger weiter.  Der Kanaltunnel ist und bleibt Rendsburgs Nadelöhr und kann sich rühmen, die Staufalle Nummer eins der Stadt zu sein. Mehrere hundert Berufspendler und andere Verkehrsteilnehmer durften das gleich am ersten Arbeitstag nach dem langen Wochenende leidvoll erfahren und unterzogen sich einem mentalen Stresstest auf den Zufahrtsstraßen zum Tunnel, denn es ging weder voran noch zurück. Sie standen in langen Staus, weil die neue Höhenkontrolle schon am Vormittag kurz hintereinander gleich zweimal innerhalb von nur zwei Stunden ausgelöst wurde.

Zwei Lastwagen waren höher als die erlaubten vier Meter, die die Durchfahrtshöhe zulässt  und wurden um 8 Uhr und um 9.30 Uhr an der Tunnel-Südseite gestoppt. Erst nach einer Überprüfung durch die herbeigerufene Polizei durften die LKWs ihre Fahrt fortsetzen. Später gab es bis 16 Uhr noch fünf weitere Fälle, in denen die Höhenkontrolle ausgelöst wurde und den kompletten Verkehr stoppte.

Nach Auskunft der Kanalverwaltung funktioniert das System der Höhenkontrolle in der Röhre in diesen Tagen noch halbautomatisch. Es obliegt einem Mitarbeiter im Leitstand, ob die Zufahrt zum Tunnel nach Auslösen der Höhenkontrolle tatsächlich gesperrt wird oder nicht. Ab kommender Woche wird die Testphase dann beendet sein, und dann löst die Höhenkontrolle vollautomatisch aus, sobald ein Fahrzeug eine der Lichtschranken vier Meter über der Fahrbahn durchbricht.

von

Günter Schwarz – 05.10.2016