(Georgensgmünd) – Bei einer Razzia im fränkischen Georgensgmünd bei Nürnberg schoss ein Anhänger der rechtsextremen „Reichsbürger“ auf Polizisten, die bei ihm Waffen sicherstellen sollten. Vier der Beamten wurden verletzt, drei von ihnen schwer. Der Täter konnte festgenommen werden.

Ein Anhänger der sogenannten Reichsbürger schoss bei einer Razzia in Georgensgmünd bei Nürnberg auf vier der Polizisten, die am Mittwochmorgen legale Waffen wegen Unzuverlässigkeit eines 49-Jährigen sicherstellen sollten und verletzte die Beamten. Drei der Polizisten wurden schwer angeschossen. Laut Polizeiangaben hatte das Landratsamt Roth die Durchsuchung bei dem Mann angeordnet, um Waffen, die er legal besaß, sicherzustellen. Der Mann eröffnete sofort das Feuer auf die Beamten, obwohl die Polizeibeamten von Spezialkräften begleitet wurden. Der Täter konnte überwältigt und leicht verletzt festgenommen werden.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) ist nach Roth gereist, um sich über den aktuellen Ermittlungsstand und die Reichsbürgerszene zu informieren. Die als sogenannte „Reichsbürger“ formierte rechtsextreme Gruppe erkennen die Bundesrepublik Deutschland als Staat nicht an. Sie behaupten, das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 bestehe bis heute unverändert fort. Sie sprechen auch dem Grundgesetz, den staatlichen Einrichtungen wie Behörden und Gerichten jegliche Legitimität ab und akzeptieren demzufolge amtliche Bescheide nicht. Nach Einschätzung des Verfassungsschutzes gehören etliche Akteure der „Reichsbürger“ zur rechtsextremen Szene. Über die Anzahlen der Mitglieder dieser rückwärtsgewandten Gruppe spricht das Bundesamt für Verfassungsschutz nicht.

von

Günter Schwarz  – 19.10.2016