Das dänische Parlament, das Folketing, verabschiedet Gesetz am 1. November 1978 über die Selbstverwaltung und innere Autonomie von Grønland, die ab 1. Mai 1979 in Kraft treten soll.

Am 1. Mai 1979 erlangte Grønland schließlich seine Selbstverwaltung sowie die innere Autonomie mit eigenem Parlament und eigener Regierung. Erster Ministerpräsident war Jonathan Motzfeldt. Seitdem besteht Grønland als „Nation innerhalb des Königreichs Dänemark“.

Aufgrund der Zugehörigkeit zu Dänemark war Grønland weiterhin Mitglied der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft. Das hatte zur Folge, dass europäische Hochseeflotten in den Gewässern Grønlands fischen und europäische Konzerne auf Grønland nach Bodenschätzen suchen konnten.

Dagegen entwickelte sich eine Volksbewegung mit dem Ziel, die Mitgliedschaft in der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft zu beenden. In Deutschland warb das Unterstützungskomitee für die Selbstbestimmung der Inuit in Grønland für das Anliegen der Grønländer. Am 23. Februar 1982 gab es eine Volksabstimmung über den Austritt aus der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, der am 1. Januar 1985 vollzogen wurde, in erster Linie wegen der Überfischung grønländischer Gewässer durch damals westdeutsche Fangflotten. Grønland genießt in der EU allerdings weiterhin den Status eines „assoziierten überseeischen Landes“ mit den Vorteilen einer Zollunion. Dennoch gehört Grønland gemäß Art. 3 Abs. 1 Zollkodex nicht zum Zollgebiet der Gemeinschaft.

Grønland ist inzwischen innenpolitisch vollständig unabhängig, Es wird jedoch von Dänemark weiterhin in allen außenpolitischen Angelegenheiten vertreten. Am 25. November 2008 fand eine Volksabstimmung statt, mit der die Ersetzung des seit 1979 geltenden Autonomiestatuts durch eine Selbstverwaltungsordnung erreicht wurde. Sie wurde am 21. Juni 2009 umgesetzt.

Nach dem Ende des Kalten Krieges verblasste die militärische Bedeutung Grönlands, allerdings gibt es Bemühungen seitens der Vereinigten Staaten, auf Grønland Bodenstationen für den geplanten US-Atomraketenabfangschild errichten zu dürfen. Ab dem Jahr 2007 erlangte Grønland, das jahrzehntelang von den Medien kaum beachtet worden war, im Zuge der globalen Erwärmung ungewöhnlich erneut viel Aufmerksamkeit.

von

Günter Schwarz  – 01.11.2016