(København) – In einer Pressemitteilung, die das dänische Unterrichtsministerium am Samstag veröffentlichte, heißt es, Schüler und Eltern können sie sich ab sofort an eine nationale Klageinstanz wenden, wenn sie feststellen, dass die Schule bei Mobbing nicht reagiert. Hinter dieser Initiative stehen die Parteien Venstre, Sozialdemokraten, Dansk Folkeparti, Radikale Venstre, SF und die Konservativen.

Zunächst müssen die Schüler und Eltern ihre Klage gegen die Schule bei der Kommune einreichen. Bei Schülern oder Schülerinnen von Freischulen und Gymnasien muss der Schulvorstand eingeschaltet werden. Sollten Eltern und Schüler dort keine Hilfe bekommen, haben die Eltern die Möglichkeit, sich an die nationale Instanz „Dansk Center for Undervisningsmiljø (DCUM)“ zu wenden. Eltern haben die Möglichkeit zu klagen, wenn die Schule keine Anti-Mobbing Strategie hat und in sie bei konkreten Fällen nichts gegen das Mobbing unternimmt.

Die Klageinstanz bekommt dann die Möglichkeit, der Schule mit Konsequenzen und Sanktionen zu drohen. Das kann bedeuten, dass finanzielle staatliche Zuschüsse ausbleiben. In schlimmen Fällen kann sogar der gesamte Zuschuss einbehalten werden. Die Parteien weisen jedoch nachdrücklich darauf hin, dass finanzielle Sanktionen nur im schlimmsten Fall auferlegt werden.

Als Unterrichtsministerin Ellen Trane Nørby (Venstre) im September das erste Mal von der Klageinstanz sprach, erntete diese starke Kritik vom Schulvereinen und aus der Elternschaft. Allerdings bekam der Plan von den Schülern viel Lob. 2,6 Millionen Kronen wurden für den Plan abgesetzt. Das Geld kommt aus einem Topf, der ins Leben gerufen wurde, um die Mobbing-Situation im Land zu verbessern. 

von

Günter Schwarz – 13.11.2016