(Kiel) – Nach drei Jahren der Vorstellung ihres Kulturkonzepts hat Schleswig-Holsteins Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) eine positive Bilanz gezogen. Viele der in diesen Kulturperspektiven formulierten Ziele seien bereits umgesetzt, sagte die Ministerin am Montag in Kiel. Traditionen bewahren und Neues zulassen hatte sich das Land in seinem Kulturkonzept zur Aufgabe gemacht und nach Kräften daran gearbeitet. „Wir haben zwar nicht alles aber schon einiges erreicht“, sagt sie.

So seien in den Bereichen kulturelles Erbe, kulturelle Teilhabe, der Entwicklung der kulturellen Infrastruktur, Integration und Inklusion von Migranten und der Kulturförderung politische Schwerpunkte gesetzt worden, sagte sie. Die Ministerin hatte vor gut drei Jahren einen Kulturdialog angestoßen, um neue Kooperationen anzustoßen und ein tragfähiges Kulturkonzept zu entwickeln.

„Auch ist es dringend erforderlich, sich mit der zunehmenden Digitalisierung offensiv auseinanderzusetzen, um sie für die Kultur im Land effektiv zu nutzen“, forderte sie. „Welchen Stellenwert der Kultur von Seiten der Landesregierung eingeräumt wird, zeigen die Zahlen aus dem Kulturhaushalt, der innerhalb der vergangenen drei Jahre um rund 20 Prozent gesteigert wurde. Während 2013 etwa 26 Millionen Euro in die Kultur des Landes flossen, werden es 2016 etwa 33 Millionen Euro sein. Die Mittel für die Förderung der kommunalen Theater stiegen von 36,7 Millionen Euro auf mehr 38 Millionen Euro und die Zuwendungen  für die Bibliotheken erhöhten sich von von 7,3 auf 7,5 Millionen Euro“, sagte sie.

Die kulturelle Integration der hohen Zahl von Flüchtlingen im Land betrachtet Spoorendonk als besondere Herausforderung. Einerseits bedeutet es, sich über die eigene Identität Gedanken zu machen und andererseits muss die Bereitschaft vorhanden, sich auf Fremde und deren Kulturen einzulassen und sich damit auseinanderzusetzen, sagte sie. Was ihr allerdings Sorge bereitet, ist das Erstarken nationalen Denkens und populistischer Parolen. Hierauf wird und muss die Kulturpolitik insgesamt Antworten finden.

von

Günter Schwarz – 14.11. 2016