(Oberndorf) – Der Waffenhersteller Heckler & Koch will künftig kein Neugeschäft mehr mit Staaten außerhalb der Nato-Einflusssphäre machen. Man wolle nur noch „grüne“ Länder beliefern, bei denen keine Schwierigkeiten für Exportgenehmigungen zu erwarten sind.

Wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Firmenkreise berichtet, will Heckler & Koch nur noch Länder beliefern, die demokratisch, nicht korrupt sowie Nato-Mitglieder oder deren Partner seien. Staaten wie Saudi-Arabien, Mexiko, Brasilien, Indien oder die Türkei fielen damit künftig weg. Dieser Strategiewechsel wird unter anderem damit begründet, dass Exportgenehmigungen in solche Staaten nur schwierig oder gar nicht mehr zu bekommen seien.

Der Waffenhersteller aus Oberndorf wartet in gut einem Dutzend Fälle noch auf die Genehmigung deutscher Behörden zur Ausfuhr von Waffen. So braucht Saudi-Arabien Bauteile, um eine längst fertiggestellte Gewehrfabrik nutzen zu können. Sollte die Ausfuhr nicht erlaubt werden, gingen nach dpa-Informationen hohe finanzielle Sicherheiten verloren, die Heckler & Koch in Saudi-Arabien hinterlegt habe. Die Strategie betrifft nur Neuaufträge, alte Aufträge sollen noch erfüllt werden.

Die 2015 stark angeschlagene Firma hat inzwischen bessere Zahlen vorzuweisen. In den ersten neun Monaten 2016 stieg der Umsatz um 19 Prozent auf 144,8 Millionen Euro bei einem Gewinn von 3,8 Millionen Euro. Vor einem Jahr wurde noch ein Verlust von 10,3 Millionen Euro gemacht, wie aus einer Mitteilung der Firma hervorgeht. In der Kasse waren 30 Millionen Euro, nach 12,9 Millionen Euro vor einem Jahr.

von

Günter Schwarz – 28.11.2016