Die Christians Kirche (im Bild) in Christianshavn, die ursprünglich „Frederiks Tyske Kirke“ (Frederiks deutsche Kirche) hieß, wird von Kong Christian VI. am 2. Dezember 1759 eingeweiht.

Die Christians Kirche in der Strandgade (Strandstraße) in Christianshavn (heute ein Stadtteil der dänischen Hauptstadt) in København wurde von 1754 bis 1759 gebaut. Sie wurde ursprünglich Frederiks Deutsche Kirche genannt, weil sie über viele Jahre als Kirche der deutschen Gemeinde in Christianshavn genutzt wurde, während die Sankt Petri Kirche die Kirche der Deutschen in København war. Geändert wurde der Name der Kirche im Jahr 1901 in den aktuellen  Namen „Christians Kirche“.

Das nach Christian VI. benannte Bauwerk im Rokokostil des Architekten Nicolai Eigtved ist eine Querkirche mit Kanzelaltar, doppelter Hufeisenemporen und einer Akustik, die es zu einem beliebten Austragungsort von Konzerten macht.

Die „Frederiks Tyske Kirke“, die Frederiks deutsche Kirche, wurde von der deutschen Gemeinde in Christianshavn gebaut. Diese Gemeinde hielt in den Jahren zuvor ihre Gottesdienste in der Erlöserkirche ab, bis die Gemeinde Kong Christian VI. um die Erlaubnis bat, ihre eigene Kirche in Christianshavn bauen zu dürfen. Der König gab der Gemeinde das Grundstück am Ende der Strandgade, das ein ehemaliges Salinengelände war und bestand darauf, dass die Kirche in Ausstattung und Lage den Wünschen des Königs entsprechen sollte. Auch gab Christian VI. die Erlaubnis, eine Lotterie für die Erstellung zur wirtschaftlichen Basis für den Bau abhalten zu dürfen. Daher hat die Kirche im Volksmund auch den Namen „Lotterie-Kirche“ erhalten. Die Kirche wurde von Christianshavns deutscher Gemeinde bis ins Jahr 1886 benutzt. Im Jahr 1901 wurde die Gemeinde aufgelöst , und die Kirche wurde zur Pfarrkirche der christlichen Gemeinde von Christianshavn und Slotsholmen (Schlossinsel).

Das Dekor des Kirchenraumes ist für Dänen etwas ganz besonderes. Er ist nach dem deutschen Modell der sogenannten Predigt-Kirchen gestaltet, in denen die Galerien fast wie in einem Theater angeordnet sind. Entlang der östlichen, nördlichen und westlichen Mauern sind Kanzeln auf drei Etagen mit dem Königsstuhl im Zentrum der Eingangstür. Altar, Kanzel und Orgel befinden sich übereinander an der südlichen Wand. Die Schrift auf der linken Seite des Altars wurde aus norwegischem Marmor eingelassen.

von

Günter Schwarz – 01.12.2016