(Kiel) –  Zusammen mit Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Berlin hat kein anderes Bundesland weniger Feiertage als Schleswig-Holstein. Die Partei der dänischen Minderheit (SSW) möchte das nach Möglichkeit ändern. „Schleswig-Holstein ist so einzigartig, dass ein landesspezifischer Feiertag sich geradezu anbietet“, meint SSW-Fraktionschef im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Lars Harms. Er unterbreitet deshalb den Vorschlag, einen „Tag der Landesverfassung“ bereits ab 2017 jeweils am 13. Dezember einzuführen und als Feiertag zu begehen.

Die Landesverfassung sei Grundlage für alles gesellschaftliche Leben im Norden, sagte Harms. „Sie atmet die Offenheit und die Vielfalt, die uns zusammenhält.“ Das müsse mit einem arbeitsfreien, weltlichen Feiertag gewürdigt werden. „Außerdem haben, wenn es um die Anzahl der Feiertage geht, die schleswig-holsteinischen Arbeitnehmer im Bundesvergleich ohnehin das Nachsehen. Das ist den anderen Bundesländern gegenüber ungerecht und sollte geändert werden.“ Am 13. Dezember 1949 hatte der Schleswig-Holsteinische Landtag die damalige Landessatzung, den Vorläufer der Landesverfassung, beschlossen. Auch Dänemark feiert in jedem Jahr am 5. Juni mit dem „Grundlovsdag“ (Grundgesetztag) einen ähnlichen Feiertag.

Schleswig-Holstein hat wie Niedersachsen, Hamburg, Bremen und Berlin nur neun arbeitsfreie Feiertage. In Bayern gibt es dagegen 13, in anderen Ländern bis zu 12. Das bedeutet „in einem gewissen Grad eine Schlechterstellung der Arbeitnehmer in Schleswig-Holstein“, so der SSW-Fraktiuonsvorsitzende. „Um diese Ungleichbehandlung zumindest ein wenig auszugleichen, ist ein zusätzlicher Feiertag angezeigt“, fordert die Partei. Weil von 15 „möglichen“ Feiertagen nur drei nicht christlich geprägt seien, sollte ein weiterer weltlicher Feiertag hinzukommen.

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shz/ssw/Günter Schwarz – 10.12.2016