(Bornholm) – Der 6-jährige Storm war gestern am Sankta Lucia Dag (Santa Lucia Tag) die „Lucia-Braut“ im Supermarkt „SuperBrugsen“ in Aakirkeby auf der Insel Bornholm. Der 13. Dezember ist ein Tag voller Tradition, und es finden im ganzen Land Lucia-Prozessionen statt.

Eine Tradition besteht darin, dass Jungen und Mädchen Lichter vor sich her tragen und in weiße Gewänder der Märtyrerin St. Lucia gekleidet sind. Der Legende nach trug Santa Lucia ein strahlend weißes Kleid, und sie trug so viel Nahrung mit sich, wie sie nur tragen konnte, um es den Armen zu geben.

Aber in diesem Jahr hat auch diese Tradition zu einer Gender-Debatte geführt. Normalerweise sind es Mädchen und Frauen, die die Lucia-Prozession anführen. Allerdings gibt es in Norwegen eine Schule, in der es Jungen ganz verboten ist, an der Lucia-Prozession teilzunehmen.

Ganz anders ist es in Nexø auf Bornholm. Hier nehmen die Jungen nicht nur an der Prozession teil, sondern sie können dort sogar ganz vorne gehen und den Titel „Lucia-Braut“ tragen. Die Ehre hatte in diesem Jahr der 6-jährige Storm, der gestern Vormittag die Lucia-Prozession im Supermarkt „SuperBrugsen“ anführen durfte.

„Ich habe in den Tagen davor viel geübt. Wir sind die ganze Zeit gegangen und haben gesungen“, erzählte er TV2 Bornholm. Die Ernennung zur „Lucia-Braut“ war für Storm auch ohne Folgen. „Es hat gar keine Kopfschmerzen gemacht, den Lichterkranz zu tragen“, sagte er anschließend lächelnd.

von

Günter Schwarz – 14.12.2016