Bei Anschlägen aktiviert Facebook den sogenannten „Sicherheits-Check“. Ausgelöst wird diese Funktion automatisch durch einen Algorithmus. Das birgt automatisch Gefahren und kann zu Irritationen führen – Falschmeldungen inbebriffen.

In Krisensituationen wie nach Naturkatastrophen oder Attentaten sind Mobilfunknetze schnell überlastet. Viele wollen wissen. wie geht es Freunden in der betroffenen Region? Facebook versucht dann, Usern eine schnelle Antwort auf diese Frage zu liefern, mit dem „Safety Check“.

Somit ist Facebooks „Safety Check“ eigentlich eine gute Sache. Die Vorfälle in Berlin haben aber die große Schwachstelle der Funktion aufgezeigt, denn auf Facebook war schon von einem „Attentat“ die Rede, noch bevor die Vorfälle von Polizei oder Politik als solches bestätigt waren.

Der „Safety Check“ wird nicht von denkenden, prüfenden und bewertenden Menschen ausgelöst, sondern durch einen Algorithmus. Taucht in einer Region besonders häufig ein Begriff auf wie „Katastrophe“, „Terror“ oder „Attentat“ – und wird dieser zudem von Medien aufgegriffen, die von Facebook als vertrauenswürdig eingestuft wurden – startet der „Safety Check“ automatisch.

Facebook-Mitarbeiter überprüfen die Faktenlage erst im Nachgang und passen die Nachricht gegebenenfalls an. Nach den Ereignissen in Berlin, indem sie den Begriff „Attentat“ gegen „Vorfall“ ausgetauscht haben.

Dieses Vorgehen ist gefährlich, da ein falsch gewählter Begriff in so einem Fall Panik auslösen kann. Es hätte sich auch um eine Falschmeldung handeln können. Verwenden nur genügend Menschen in einer Region entsprechende Signalwörter, wird der „Safety Check“ automatisch ausgelöst. Die Funktion sollte dementsprechend schnell und sorgfältig überarbeitet werden, um wirklich „safe“ zu sein!

von

Günter Schwarz – 22.12.2016