Morgen ist es soweit – das Schicksal der USA und damit der (bisherigen) freien Welt wird in die Hände eines Mannes übergehen, der nicht nur außerhalb der Vereinigten Staaten von vielen Menschen als „Psychopath“ angesehen wird. Für seine Amtseinführung zeichnet ein Planungskomitee von Trump verantwortlich, welches eine „wichtige Anlaufstelle für Unternehmen und Privatleute sei, die etwas spenden und sich damit Einfluss auf den Präsidenten sichern möchten“, sagt Alex Howard von der in Washington ansässigen Sunlight Foundation, die sich für Transparenz in der amerikanischen Politik einsetzt. Die Höhe der Summen und die zögerliche Offenlegung hätten schon Auswirkungen darauf, wie durchsichtig das Handeln des neuen Mannes im Weißen Haus sei.

Dass hohe Summen die Voraussetzung für eine ordentliche Vereidigungsfeier sind, steht natürlich außer Frage. Große Veranstaltungen im Freien seien gerade im Winter sehr teuer, sagt John Liipfert, der 2009 und 2013 an der Organisation beteiligt war. Neben robusten Sound- und Videosystemen würden wärmende Zelte, Absperrungen und nicht zuletzt Sicherheitssysteme benötigt. Für die Bälle müssten Hallen gemietet, Bühnen aufgebaut und hochwertige Dekorationen arrangiert werden. Und 2013 wurden allein entlang der Paraderoute 1100 mobile Toiletten aufgestellt.

Doch die Amtseinführung des Populisten Trump als US-Präsident wird eine Megaparty: Donald Trumps Amtseinführung wird mindestens doppelt so viel wie die der Obamas kosten. Aber woher kommt das Geld? Einen Teil bezahlen Amerikas Superreiche – und erhalten ein paar Momente Ruhm und den „kläglichen Rest“ darf der amerikanische Steuerzahler  begleichen. Für das Dabeisein in der „Economy Class“ in den hinteren Reihen verlangt Trumps Planungskomitee 100.000 Dollar und das „Premiumpaket“ kostet eine Million Dollar. Darin enthalten sind ein Mittagessen mit dem neuen Kabinett, ein „elegantes Kerzenscheindinner“ mit Donald Trump, dazu acht Karten für die Parade, das Konzert und einen abendlichen Ball.

Und trotz der horrenden Eintrittspreise wird ein Großteil dieser Ausgaben über private Spenden abgedeckt. Für einige Posten werden allerdings auch die Steuerzahler zur Kasse gebeten. So werden für die fast tausend Quadratmeter große Bühne, die eigens für die Vereidigung vor dem Kapitol aufgebaut wird, etwa fünf Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) dem Staatshaushalt in Rechnung gestellt. Mit öffentlichen Mitteln werden außerdem die Aufwendungen für die Sicherheit während der Veranstaltung bezahlt. Etwa 2,5 Millionen Dollar (2,35 Millionen Euro) fallen allein für Überstunden der Polizei an.

von

Günter Schwarz – 19.01.2017