(Kreis Dithmarschen) – Die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten im Kreis Dithmarschen ist im Jahr 2016 erneut leicht um 4,3 Prozent auf 7.661 gestiegen. Im gesamten Land Schleswig-Holstein war eine Erhöhung von nur 1,9 Prozent zu verzeichnen. Der Kreis rangiert im Vergleich der Häufigkeitszahlen Schleswig-Holsteins auf Platz sechs – die Gefahr, in Dithmarschen Opfer einer Straftat zu werden, ist deutlich geringer als in vielen anderen Teilen des Landes.

Mit den Zahlen zeigte sich der Behördenleiter Thomas Schettler durchaus zufrieden. Denn der Anstieg, so der Leitende Polizeidirektor, sei sicherlich nicht zuletzt auf die verstärkte Zuwanderung von Flüchtlingen und die damit verbundene vermehrte Registrierung von Verstößen gegen das Aufenthalts, das Asylverfahrens und das Freizügigkeitsgesetz / EU zu erklären.

Erfreut zeigte sich Thomas Schettler über die Aufklärungsquote von 55,3 Prozent – damit ist es auch 2016 gelungen, mehr als die Hälfte der erfassten Straftaten aufzuklären. Er wies jedoch darauf hin, dass die positive Entwicklung der Aufklärungsquote und die weitgehend stabil gebliebenen Fallzahlen künftig keinesfalls eine Arbeitsreduzierung für die Polizei im Kreis Dithmarschen bedeuten. Denn außerhalb des täglichen Reaktionsdienstes stehen auch 2017 neben der weiteren Befassung mit der Flüchtlingsthematik zahlreiche Einsätze innerhalb und außerhalb der Behörde an, die nur mit hohem Personalaufwand abzuwickeln sind. Genannt seien da nur das Wacken Open Air und der im Juli anstehende G20-Gipfel in Hamburg. Zudem steigen die Anforderungen an die Sachbearbeitung der Kriminal- und Schutzpolizei stetig mit immer komplexer und spezifischer werdenden Ermittlungsverfahren sowie den zunehmenden Ansprüchen der Gerichte an die Beweisführung.

Diebstahlsdelikte machen mit 39,1 Prozent (2015: 39 Prozent) weiterhin den größten Anteil an den bekannt gewordenen Straftaten aus. Die Zahlen im Bereich des Wohnungseinbruchdiebstahls sind leicht gestiegen (289 Fälle in 2016, 271 in 2015), ebenso beim schweren (1.259 in 2016, 1.228 Taten in 2015) und beim einfachen Diebstahl (2016: 1.739, 2015: 1.649). Die Fallzahl beim Ladendiebstahl hat sich auf 451 erhöht (+ 44), beim Fahrraddiebstal registrierte die Polizei 13 Taten weniger als im Vorjahr (2015: 534).

Im Bereich der Rohheitsdelikte werden mit 1.158 Fällen 89 mehr (+ 8,3 %) als 2015 notiert. Körperverletzungen bilden in diesem Deliktsbereich den absoluten Schwerpunkt – 885 Körperverletzungen gelangten der Polizei zur Kenntnis, 67 mehr als im vergangenen Jahr. Die Anzahl der Raubtaten (55) liegt über dem Level des Vorjahres (43).

Die Zahl der erfassten Straftaten bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten stieg von 1.215 in 2015 auf 1.236 an. Den Hauptanteil daran hat der Betrug mit 929 Taten. 524 Mal (2015: 518) war das Internet das Tatmittel, was sicherlich eine Vision für die Zukunft zulässt.

2016 wurden 3.196 Tatverdächtige ermittelt, 728 davon (- 42) waren jünger als 21 Jahre. Jugendtypische Taten sind Raubdelikte, Sachbeschädigungen, Diebstahl und Körperverletzungen. Im Kreis Dithmarschen gingen 45,5 Prozent der Sachbeschädigungen auf das Konto von Menschen unter 21 Jahren. Der Anteil der Nichtdeutschen an den Tatverdächtigen im Kreis Dithmarschen insgesamt betrug 16,1 Prozent (zuvor 11,4 Prozent), es wurden 513 nichtdeutsche Tatverdächtige erfasst (zuvor 343).

Die Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 der Polizeidirektion Itzehoe ist als Gesamtwerk im Internet abrufbar.

http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LPA/Organisation/_documents/polizeidirektionen/polizeidirektionen.html

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Itzehoe vom 24. Februar 2017 um 10:15 Uhr

von                                                       

Günter Schwarz – 23.02.2017