(København) – Von 54 Fällen, in denen es im Jahr 20126 zu Schusswechseln kam, konnte die Polizei nur in 15 davon Verdächtige festnehmen. Das Problem der Polizei besteht vornehmlich darin, dass aus verschieden Gründen, die zumeist mit Angst vor Rachentaten zusammenhängen, weder Zeugen noch Verletzte gerne Aussagen bei den Beamten machen. Neue Gesetze, die momentan im Folketing vorbereitet werden, sollen der Polizei künftig die Arbeit erleichtern.

Bei Rocker- und Bandenkonflikten kam es im vergangenen Jahr 54 Mal zu Schusswechseln. Doch in nur 15 Fällen gelang es der Polizei, Verdächtige zumindest festzunehmen. Das besagen die neuen statistischen Zahlen der dänischen Reichspolizei, die Justizminister Søren Pape Poulsen (Det Konservative Folkeparti / Konservative Volkspartei) im Zuge einer Folketings-Anfrage vorgelegt hat.

Den Zahlen zufolge wurden insgesamt gegen 37 Verdächtige in den 15 Fällen ermittelt. Als Erklärung dafür, dass in 39 Fällen keine Verdächtigte oder gar Täter ausgemacht werden konnten, nennt die Reichspolizei zu wenige Zeugenaussagen aus der Bevölkerung. Zudem gebe es oft keine verwertbaren DNA-Spuren am Tatort.

Nur in sehr wenigen Fällen sei es überhaupt möglich, Tatverdächtige zu ermitteln. So ist es nur in sieben der 15 Fälle gelungen, dass die Polizei handfeste Beweise vorlegen konnte, die den Täter vor Gericht überführen konnten und bei denen es auch zu einer Verurteilung kam. Die Reichspolizei schreibt dazu in einer Erklärung: „Bei den betreffenden Fällen sind die Untersuchungen besonders schwierig, da es sich um ein Umfeld handelt, in dem weder Zeugen noch Verletzte gerne mit der Polizei sprechen. Daher hängt der Erfolg der Ermittlungen hauptsächlich davon ab, ob DNA-Spuren am Tatort sichergestellt werden können.“

Dennoch macht die Polizei darauf aufmerksam, dass 32 der 54 Fälle aus den letzten drei Monaten des Jahres stammen, so dass immer noch mit Ermittlungserfolgen gerechnet werden könne, da die Fälle keineswegs zu den Akten gelegt wurden.

Das Justizministerium ließ verlauten, dass die rechtlichen Grundlagen der Polizei durch das neue Bandenpaket und weitere Gesetzesvorschläge gestärkt werden. Dies solle ihr bei künftigen Ermittlungen helfen und dazu beitragen, auch in der Rockerszene des Landes die Einhaltung bestehender Gesetze besser durchzusetzen.

 von

Günter Schwarz – 03.03.2017