„Fake News“ und „alternative Wahrheiten“ sind nicht erst in aller Munde, seit der „Herr“ namens Donald Trump und seine Sprecherin Kellyanne Conway dieses seiner US-Präsidentschaftskonkurrentin Hillary Clinton und den amerikanischen Medien vorgeworfen haben, mit diesen zu arbeiten.

Wir können individuell sehr intelligent sein, aber sehr dumm, wenn wir im Kollektiv sind und in dem Strom mitschwimmen, sagt der Projektleiter. Das Projekt wird zunächst an Schulen auf Sjælland (Seeland) getestet, bevor es dann in ganz Dänemark durchgeführt werden soll.

Die Verbreitung von falschen Informationen – sogenannten „Fake-News“ – und Mobbing ist mittlerweile zu einem bekannten Problem im Internet geworden – nicht nur unter Schülern und jungen Menschen. Aus diesem Grund soll ein neues Projekt zumindest Schülern in den höheren Klassen der Volksschulen und an den Gymnasien dabei helfen, unwahre Geschichten und schlechtes Verhalten zu erkennen und zu verstehen.

Das Projekt heißt „Digital (Ud)dannelse“ und wurde von der Universität København ins Leben gerufen. Die Schüler lernen bei dem Unterricht, Nachrichten und Informationen zu analysieren und zu verstehen, wie man Falschmeldungen, sogenannte „Shitstorms“ und digitales Mobbing erkennen und was man dagegen unternehmen kann, erklärt der Leiter des Projektes, Professor Vincent F. Hendricks.

„Wir können individuell sehr intelligent, aber auch sehr dumm sein, wenn wir im Kollektiv sind und dem Strom folgen, da wir uns auf andere verlassen. Deshalb ist es wichtig, Informationen zu sortieren und richtig einordnen zu können“, so der Projektleiter.

Bald landesweit

Das Pilotprojekt soll zunächst in der Kommune Roskilde und am Rysensteen Gymnasium in København durchgeführt werden. Das Ziel ist es aber, dass künftig vergleichbare Unterrichtseinheiten an Schulen in ganz Dänemark stattfinden sollen.

Die Schüler lernen dabei unter anderem, wie das gezielte verbreiten von falschen Informationen dafür genutzt werden kann, auf Kinder und Jugendliche einzuwirken und deren Meinung zu beeinflussen. Auch die Eltern sollen mit in das Projekt integriert werden. „Wir wissen, dass viele Eltern nicht genau wissen, was im Internet passiert, was ihre Kinder dort machen und was sie ausgesetzt sind“, sagt Hendricks.

Neben dem Trygfond, der das Projekt mit über sechs Millionen Kronen (807 Tsd. Euro) unterstützt, beteiligen sich noch eine Reihe weiterer öffentlicher und privater Partner an dieser Initiative.

von

Günter Schwarz – 06.03.2017