Egal ob katholische, protestantische, armenische, koptische oder griechisch-orthodoxe Christen: Sie alle feiern zu Ostern die Auferstehung Jesu Christi von den Toten, wenn auch mit verschiedenen Riten und zeitlich versetzt. Als Vorläufer von Ostern gilt das jüdische Passahfest, das an die Befreiung des Volkes Israel aus der ägyptischen Sklaverei erinnern soll und in dessen Tradition Jesus von Nazareth aufgewachsen ist.

Fast überall gehören aber Eier zum Osterfest wie das Amen zum Gebet. Viele blasen schon vor dem Osterfest Eier aus und bemalen sie bunt, um sie an Osterzweige zu hängen. Doch kann man sich beim Ei-Auspusten eine Salmonellenvergiftung holen? Und wieso heißt es auf Deutsch eigentlich „Ostern“, aber auf Dänisch „Påske“? Und wie wird eigentlich das Wetter während der kommenden vier Tage in Dänemark und Schleswig-Holstein?

Grundsätzlich ist es völlig harmlos, Eier aus unserer Region auszupusten. Aus dem vergangenen Jahr ist kein einziger Fall bekannt, dass  sich jemand beim Auspusten eine Salmonellenvergiftung geholt hat. Wer seine Osterferien allerdings im Ausland verbringt, sollte Vorsicht walten lassen. Die meisten Samonelleninfektionen fängt man sich nämlich auf Reisen ins Ausland ein, wobei besonders in der Türkei, Thailand und Spanien die Eier lieber in unausgepustetem Zustand bemalt werden sollten, denn sicher ist sicher.

Jesus wurde am jüdischen Pessachfest oder Passahfest in Jerusalem gekreuzigt. „Pessach“ oder „Passah“ heißt so viel wie „vorübergehen“.  Die Juden feiern an diesem Tag, dass Gott sein Volk aus der ägyptischen Sklaverei geführt hat. Vor dem Auszug aus Ägypten befahl Gott seinem Volk, jede Familie solle ein Lamm schlachten und mit dem Blut des Tieres die Pfosten des Hauses bestreichen.

In Erinnerung daran wurde entsprechend den jüdischen Gesetzen in jeder Familie zu Pessach ein Lamm geschlachtet. Auch Jesus wuchs in dieser Tradition auf, als er während seiner letzten Pessachfeier mit seinen Jüngern das Brot brach und den Wein segnete. Indem er sprach „dies ist mein Leib … und dies ist mein Blut …“ nahm er seinen Tod am Kreuz vorweg und machte sich selbst zum Lamm Gottes. Damit erhob er als Zeichen seiner Liebe das Abendmahl zur christlichen Gedächtnisfeier.

Viele europäische Sprachen tragen die Erinnerung an das jüdische „Pessach“- oder „Passah“-fest noch in sich – wie das dänische „Påske“. 

Und woher kommt der Begriff „Ostern“? Ganz genau weiß man es nicht. Eine gebräuchliche Erklärung besagt, dass „Ostern“ von „áus“ kommt, dem indogermanischen Wort für „scheinen, glänzen, leuchten“. Damit könnte der Sonnenaufgang des Ostermorgens gemeint sein.

Allerdings ist die weit verbreitete Annahme, Ostern beziehe sich auf die germanische Frühlingsgöttin Ostara, nicht bewiesen. Vielmehr steht dahinter die landläufige Vorstellung, Ostern müsse eine heidnische Entsprechung haben und sich auf eine solche Figur zurückführen lassen. So ist zu bezweifeln, dass das germanische Frühlingsfest Ostarum, welches vor der Christianisierung der germanischen Volksstämme gefeiert wurde und in dessen Zentrum die Frühlingsgöttin stand, zur Erklärung von Ostern tauglich ist.

Die älteste bekannte Bezeichnung für Ostern „Eostro“ geht auf das 8. Jahrhundert zurück und lässt sich mit „Morgenröte“ übersetzen. Eostro leitet sich vom indogermanischen Wortstamm „ausos“ ab, das im Griechischen zu „eos“ – Sonne – und im Lateinischen zu „aurora“ – Morgenröte – wurde.

Derart intellektuell gerüstet, kann ein jeder Leser nun guten Gewissens dazu übergehen, Ostern entsprechend seiner Tradition zu feiern.

Nun abschließend noch zum Wetter“ Es wird sonnig mit vereinzelten Wolken und Temperaturen bis zu 25 Grad. Zum Beispiel auf Gran Canaria, in Süditalien und rund ums Mittelmeer. Hier in unserer Region zwischen den Meeren in Schleswig-Holstein, Jylland (Jütland) und auch dem Rest Dänemarks wird es…? – Ach, ist doch eigentlich auch egal!

Das Meteorologische Institut Dänemarks sagt maximal zehn Grad für die Ostertage voraus. Seit Mittwoch wurde das Wetter immer schlechter – kalt, windig und regnerisch. Sonntag kann man zumindest auf ein klein wenig Sonne hoffen. In der Nacht zu Dienstag können die Temperaturen dann sogar auf bis zu winterlichen minus vier Grad fallen.

Wir wünschen allen unseren Lesern ein „God Påske“ oder „Frohe Ostern“.

von

Günter Schwarz – 14.04.2017