Im Rahmen der dänischen Studentenrebellion von 1968 besetzen 100 Psychologie-Studenten am 19. April die Fakultät der Psychologie in „Københavns Universitet“.

Die Studentenrevolte an der Universität von København war ein Aufstand, der am 19. April 1968 stattfand, als eine Gruppe von Studenten die psychologische Fakultät an der Universität von København aus Protest gegen die mangelnde Beteiligung an der Lehre besetzten, die sie als veraltet und von überalterten Professor geführt ansahen.

Der Aufstand stand in Verbindung mit der Jugendrebellion, die sich auch als ein Protest gegen die Behörden und etablierte Gesellschaft richtete. Sie unterschied sich aber durch einen Hintergrund der wachsenden Zahl der Studenten, ohne dass sich die Universität baulich und personell dem anpasste. Die Zahl der eingeschriebenen Studenten hatte sich innerhalb von zehn Jahren mehr als vervierfacht; von 4700 Studenten im Jahr 1958 auf 21.500 im Jahr 1968. Weder die physikalischen Bedingungen der Universität oder das Personal folgten dieser Entwicklung. Eine Gruppe von Studenten ham zu der Überzeugung, dass die Leitung der Universität völlig veraltet war.

Der Aufstand hatte in der Nacht vom 21. März begonnen, als Slogans auf Wände der Universität gemalt wurden. Der Text forderte eine professionelle Lehre und eine Mitbestimmung, die von den Studenten organisiert wird. Das war dann auch dasThema von mehreren Demonstrationen. Sie forderten mehr Einfluss, einschließlich in der Universitätsleitung, wo die Stuidenten die Hälfte der Sitze forderten. Zwischen 100 und 150 Psychologiestudenten besetzten dann die Fakultät, und sie organisierten von dort eine große Demonstration am 23. April auf dem Frue Plads mit etwa 5.000 Teilnehmern. Die Besetzung des der Fakultät dauerte einer Woche bis zum bis 26. April.

Die Studentenrevolte an der Universität lief fast ohne Gewalt ab. Rektor Mogens Fog gelang es, einen Dialog mit den Studenten aufzunehmen und kam überein, ihre Forderungen im Großen und Ganzen erfüllen zu wollen.

Bei der jährlichen Feier der Universität am 21. November 1968gelang es einer Gruppe von 50 Studenten mit gefälschten Eintrittskarten eingelassen zu werden, die sonst nur geladenen Gästen aus der Spitze der Gesellschaft vorbehalten waren. Der Psychologiestudent Finn Ejnar Madsen hielt eine 3-minütige Rede, in der er die Klassengesellschaft angriff und kritisierte und dass die Studenten immer noch keinen Zugang zu Hochschulgremien hatten.

Nach der Rede verließen die Studenten die Feier, aber die Unruhen setzten sich noch in den folgenden Jahren fort. Im Jahr 1969 fanden mehrere Demonstrationen statt, und im April kam es zu Ausschreitungen im Zusammenhang mit der Verleihung des Sonning-Preises. Das Büro der Universitätsrektors Mogens Fog wurde ebenfalls im März 1970 besetzt.

Günter Schwarz – 19.04.2017