(Gelsenkirchen) – Zum Tag der Arbeit hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) einen Kurswechsel in der Renten- und in der Gesundheitspolitik gefordert und Billiglöhnen den Kampf angesagt. DGB-Chef Reiner Hoffmann kritisierte, sieben Millionen Menschen in Deutschland arbeiteten im Niedriglohnsektor und verdienten weniger als 9,60 Euro pro Stunde. „Auch die Rente müsse „im Alter für ein Leben in Würde“ reichen“, forderte er, „die Krankenkassenbeiträge müssen wieder von Beschäftigten und Arbeitgebern in gleicher Höhe finanziert werden.“

Zum Tag der Arbeit hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) den Billiglöhnen den Kampf angesagt. DGB-Chef Reiner Hoffmann sagte auf der zentralen Kundgebung seiner Organisation am Maifeiertag in Gelsenkirchen, sieben Millionen Menschen in Deutschland arbeiteten im Niedriglohnsektor und verdienten weniger als 9,60 Euro pro Stunde. „Das machen wir nicht länger mit“, sagte der DGB-Chef.

Hoffmann appellierte an Union und Arbeitgeber, den Weg für das von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) geplante Rückkehrrecht von Teil- in Vollzeitarbeit freizumachen. Die SPD wirft dem Koalitionspartner vor, die Gesetzesvorlage von Nahles zu blockieren. Nach Hoffmanns Angaben arbeiten acht Millionen Frauen in Teilzeit.

Unterstützung bekamen die Gewerkschaften von Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD). „Wir brauchen endlich eine Stabilisierung des Rentenniveaus“, sagte Nahles bei der Kundgebung in Gelsenkirchen. Wer jahrelang gearbeitet habe, müsse im Alter mehr erhalten als nur die Grundsicherung. Deshalb müsse es eine „Mindestrente für alle, die Jahrzehnte lang eingezahlt habe“ geben. Nahles hat sich außerdem für ein Recht auf Ausbildung ausgesprochen. Es sei erforderlich, damit auch perspektivisch betrachtet, alle Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekommen, sagte sie am Montag.

Auch Verdi-Chef Frank Bsirske forderte höhere Altersrenten. „Die Talfahrt des Rentenniveaus muss gestoppt und das Rentenniveau wieder auf etwa 50 Prozent angehoben werden“, sagte er bei der Maikundgebung in Wuppertal. „Deutschland ist ein reiches Land, aber viele Menschen darin werden immer ärmer. Das ist ungerecht und unsozial.“ Bsirske forderte unter anderem einen höheren Bundeszuschuss zur Rentenversicherung.

Nach Polizeiangaben nahmen rund 1.500 Besucher an der Kundgebung zum Tag der Arbeit teil. Bundesweit stehen die Maikundgebungen unter dem Motto „Wir sind viele. Wir sind eins“.

von                                    

Günter Schwarz – 01.05.2017