Der Komponist Henning Christiansen, der als einer der ersten „Fluxus“-Komponisten gilt, wird am 28. Mai 1932 in København geboren.

Christiansen instrumentierte seine Werke nur selten auf die übliche Weise. Seine Musik gilt als experimentelle Musik, die teilweise in das Atonale reicht. – Atonale Musik oder Atonalität bezeichnet allgemein eine Musik, die auf der chromatischen Tonleiter gründet, deren Harmonik und Melodik nicht auf ein tonales Zentrum bzw. einen Grundton fixiert ist – im Gegensatz zur (Dur-Moll-)Tonalität oder Modalität.

Von 1950 bis 1955 absolvierte Christiansen ein Studium der Komposition, Klarinette und Klavier am „Königlichen Dänischen Musikkonservatorium“ in København. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er von 1955 bis 1960 als Klarinettist und Komponist. 1961 schloss er Freundschaft mit den Mitgliedern der „Eks-Skole“ in København, die im Oktober desselben Jahres als unkonventionelle Alternative zu Københavns traditioneller Kunstakademie von Paul Genres und Troels Andersen gegründet worden war. Darauf folgte ab 1962 die Teilnahme sowohl an Aktionen der Eks-Skol, die sich an den amerikanischen „Happenings“ orientierte, als auch an Fluxus-Festivals wie z.B. in der Nikolajkirche København und in der Technischen Hochschule Aachen.

1964 nahm Christiansen an der Fluxus-Veranstaltung „Actions“, „Agit-Pop“, „De-Collange“ in Aachen teil. In Zusammenarbeit mit Joseph Beuys steuerte Henning Christiansen Mitte der 1960er-Jahre häufig die Musik zu unterschiedlichen Fluxus-Events bei, unter anderem zu den Aktionen „Manresa“, die 1966 in der Galerie Schmela stattfand, und „Eurasienstab“ von Joseph Beuys. 1985 erhielt Christiansen eine Professur im Fach Multimedia an der Hochschule für bildende Künste Hamburg, zwei Jahre später war er Gast des Berliner Künstlerprogramms des DAAD.

Christiansen lebte auf der Insel Møn, wo er am 10 Dezembr 2008 verstarb.

von

Günter Schwarz – 28.05.2017