(Köln) – Er steht vor einem Scherbenhaufen seiner Existenz. Wegen versuchter, besonders schwerer sexueller Nötigung ist Schauspieler Sebastian Münster (45) am Mittwochmorgen vom Landgericht Köln zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Zudem ordnete der Vorsitzende Richter eine Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.

Dem aus dem Film „liegen lernen“ und der Serie „Die Camper“ bekannte Schauspieler wird eine versuchte Vergewaltigung an einem 15-jährigen Mädchen in Hürth zur Last gelegt. Die Tat war am 13. Dezember vergangenen Jahres geschehen.

Der Angeklagte soll die Schülerin gezwungen haben, ihre Hose auszuziehen. Als sich die Jugendliche weigerte,  so der Staatsanwalt, griff  Münster sein Opfer mit einem Messer an und hielt der 15-Jährigen die Klinge an den Hals. Beim Versuch, das Messer abzuwehren, zog sich die Schülerin Schnittverletzungen an der Hand zu.

Nach einem kurzen Kampf, in welchem Münster das Mädchen mehrfach mit dem Messer bedrohte, konnte die Schülerin die Flucht ergreifen, so die Anklage der Staatsanwaltschaft. Als Münster anfing, das Mädchen zu verfolgen, kamen mehrere Zeugen hinzu, die durch die Hilfeschreie des Opfers auf die Tat aufmerksam geworden waren.

Während sich einige Zeugen um das Opfer kümmerten, nahm ein Mann die Verfolgung auf. Ihm gelang es, den Schauspieler bis zum Eintreffen der Polizei festzuhalten.

Münster erklärte sein Verhalten mit seinem ausgeprägten Alkohol- und Drogenkonsum im Vorfeld der Tat. Auch ein Streit mit seiner damaligen Lebensgefährtin hätte ihn dazu verführt, wieder zu Drogen zu greifen.

Münster war bereits zwei Mal wegen Vergewaltigung angeklagt. 2001 hatte Münster eine Mutter und ihre Tochter überfallen und vergewaltigt. 2009 hatte er eine Prostituierte bedroht und fast bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. 2010 wurde er zu sechseinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Nach dreieinhalb Jahren im Gefängnis und einem Aufenthalt in einer Entzugsklinik kam Münster Anfang 2014 wieder auf freien Fuß.

von

Günter Schwarz – 29.06.2017