(København) – Die Unterkunftsmöglichkeiten in København und auf Sjælland (Seeland) sind für Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind, nach einem Bericht von DR P4 nsahezu voll ausgelastet.

Eine Untersuchung des Radiosenders DR P4 ergab, dass es in den Unterkünften im Großraum København fast keinen Platz mehr gab.

Lene Johannesson, Vorsitzende der Nationalen Gesellschaft für Frauen-Krisenzentren (Landsforening für Kvindekrisecentre, LOKK), sagte DR P4, dass das Problem nicht auf die Hauptstadt beschränkt sei.

„In København oder auf Sjælland oder Lolland-Falster gibt es keine freien Plätze mehr. Es gibt noch ein paar Orte in Jylland (Jütland) und auf Fyn (Fünen), die noch ein paar freie Plätze haben“, sagte sie.

Ein Grund für den akuten Mangel kann die Sommerferienzeit sein, sagte der Geschäftsführer Birte Lundgreen vom Schutzverein „Dannerhuset“ in København gegenüber DR P4.

„Diese Jahreszeit schafft Chancen für Frauen, um von ihren Peinigern wegzukommen. Zum Beispiel könnte ein Ehegatte noch bei der Arbeit sein, und das öffnet ein ,kleines Fenster‘, um wegzukommen“, sagte Lundgreen.

„Vielleicht könnte die Ausrede, die Tante Oda einmal sehen zu wollen, auch [im Sommer] benutzt werden, um sich in Schutz zu begeben“, fügte sie hinzu.

Ein weiterer Schutz, das Dansk Kvindesamfunds Krisecenter (Krisenzentrum für die dänische Frauengesellschaft, DKK) ist dem Bericht nach auch knapp an freien Plätzen.

„Frauen, die in voll belegten Unterkünften ankommen, werden an in alternative Unterkünfte geschickt – aber das kann manchmal passieren, dass die Frauen nicht die Möglichkeit haben, dort zu länger zu bleiben, und das gestaltet sich dann besonders schwierig, wenn sie in København eine Arbeit oder Anstellung haben“, sagte DKK-Managerin Pia Strøh DR P4.

„Es kann schwierig für sie werden, sich wirtschaftlich zu unterhalten, und was eines der Dinge ist, die für die Unabhängigkeit einer Person wichtig sind. Nur auf diese Weise fühlen sie sich auf dem richtigen Weg und können in ihrem Leben weiterkommen“, sagte sie.

von

Günter Schwarz – 18.07.2017