(Manila) – Auf den Philippinen hat die Polizei am Mittwoch, den 15. August 2017, bei Razzien gegen mutmaßliche Drogenhändler an einem einzigen Tag bis zu 32 Menschen getötet. „Wir wollten diese Drogenpersonen schocken und einschüchtern“, sagte der Polizeichef der in der Nähe der Hauptstadt Manila gelegenen Provinz Bulacan, Romeo Caramat, am Mittwoch.

Es handelte sich um eine der tödlichsten Operationen gegen mutmaßliche Drogenhändler seit der Amtsübernahme von Präsident Rodrigo Duterte vor 14 Monaten. Er hatte den Drogendealern den Krieg erklärt – seither wurden tausende Menschen getötet.

Wie Polizeichef Caramat berichtete, fanden die Razzien bereits am Montag in der Provinz Bulacan statt. Dabei seien auch insgesamt 109 Verdächtige festgenommen worden. Er versicherte, die Polizei habe mutmaßliche Drogenhändler nur erschossen, weil sie sich selbst habe verteidigen müssen. Es seien Pistolen und Granaten beschlagnahmt worden.

Nach Caramats Angaben wurde bei den Razzien aber kein einziger Polizist verletzt oder getötet. Organisationen wie Amnesty International berichten über massive Menschenrechtsverletzungen durch die Polizei in dem asiatischen Inselstaat.

Der Präsident der Philippinen, Rodrigo Duterte (72), hat jedes Maß zur Rechtstaatlichkeit verloren und hat in seinem umstrittenen Kampf gegen die Drogenkriminalität die Tötung von den vermeintlichen Drogendealern innerhalb eines Tages gelobt. „Lasst und jeden Tag weitere 32 töten. Vielleicht können wir die Krankheit dieses Landes lindern“, so die Knallhart-Ansage des Präsidenten am Mittwoch in Manila.

von

Günter Schwarz – 18.08.2017