Die Aarhus Universitet (damals: „Universitetsundervisningen i Jylland“ oder „Det jydske Universitet“) nimmt am 11. September 1928 ihren Lehrbetrieb als Privatuniversität auf.

Die Universität Aarhus (Aarhus Universitet) ist heute mit knapp 45.000 Studenten die größte Universität in Dänemark und hat ihren Sitz in der Stadt Aarhus. Sie wurde 1928 als Privatuniversität gegründet und erst 1970 zur staatlichen Hochschule.

Neben der Universität København ist sie die renommierteste Universität Dänemarks und in zahlreichen Rankings auf vorderen Plätzen gereiht. Sie gehört zu den 100 besten Universitäten weltweit, und gilt somit als Eliteuniversität. Auch in der internationalen Kooperation und im Sokrates-Programm der EU ist sie stark vertreten.

Zur Liste ihrer Professoren und Absolventen gehören einige berühmte Namen. 1997 erhielt Jens Christian Skou den Nobelpreis für Chemie. Der langjährige Gastprofessor Dale Mortensen erhielt im Jahre 2010 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Namhafte Abgänger sind u.a. Bjarne Stroustrup, der Entwickler der C++ Programmiersprache, sowie der ehemalige Nato-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen.

Am 11. September 1928 wurde die Universität auf private Initiative unter dem Namen „Universitetsundervisningen i Jylland“ (Universitätsausbildung in Jütland) gegründet – als erste Universität auf dem dänischen Festland. Davor hatten Schulabgänger in Jütland nur die Wahl, zum Studieren nach København oder über die Grenze nach Deutschland zu gehen. Deshalb hatten die Kommune von Aarhus, Dänemarks zweitgrößte Stadt, und die Initiative „Universitets-Samvirket“ (Universitätszusammenarbeit) seit 1921 für die Gründung einer zweiten Hochschule im Land gekämpft. Als es 1928 dann soweit war, begannen fünf Professoren (für Philosophie sowie Deutsch, Dänisch, Englisch und Französisch) mit im Unterricht und 60 Studenten mit dem Studium, zunächst in von der örtlichen technischen Schule angemieteten Räumlichkeiten.

Die anfangs rein humanistische Ausbildung wurde nach und nach durch weitere Studiengänge erweitert: 1933 Medizin, 1936 Wirtschaftswissenschaften und Rechtswissenschaften, 1942 Theologie, 1954 Mathematik und Naturwissenschaften, 1958 Politikwissenschaft und 1968 Psychologie.

Durch ein neues Hochschulgesetz, das 1970 im Folketing verabschiedet wurde, kam die Aarhus Universitet, die bis dahin immer noch von der Stadt und der „Samvirket“ organisiert wurde, unter staatliche Leitung. Übrigens schrieb sich die Universität Aarhus weiterhin mit Doppel-A, obwohl sich ihre Heimatstadt seit der Rechtschreibreform von 1948 bis zum 31. Dezember 2010 mit Å schrieb. Auch nach der Verstaatlichung arbeitet die „AU“, wie die Studenten sie zumeist abkürzen, eng mit der Stadt zusammen, wenn es um den Aufbau neuer Infrastruktur geht.

Am 1. Januar 2007 wurden die Aarhus School of Business, das Dänische Institut für Umweltforschung (Danmarks Miljøundersøgelser) und das Dänische Institut für Landwirtschaftforschung (Danmarks Jordbrugsforskning) als Fakultäten der Universität Aarhus eingegliedert.

In Zusammenhang mit der Universität steht auch das von Olaf Pedersen gegründete Wissenschaftsmuseum (Aarhus 1983) und das Steno-Museum (1993).
Im Jahr 1999 waren erstmals mehr als 20.000 Studenten an der Aarhus Universität immatrikuliert. Mit der jüngsten Fusion 2007 ist die Zahl der Studenten auf rund 29.000 gestiegen, und der Stab umfasst ca. 5.580 wissenschaftliche Mitarbeiter. Vor allem bei ausländischen Studenten ist sie sehr beliebt: mehr als 500 Austauschstudenten kommen jedes Semester hierher, viele davon durch das Austauschprogramm Socrates-Erasmus.

von

Günter Schwarz – 11.09.2017