(København) – Der des Mordes verdächtigte dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen hatte Videos von Hinrichtungen auf einer Festplatte gespeichert. Mit großer Wahrscheinlichkeit seien diese Filme, in denen Frauen gehängt und verbrannt würden, echt, erklärte die Staatsanwaltschaft laut Nachrichtenagentur Ritzau am Dienstag bei einer Anhörung zur Untersuchungshaft des Erfinders. Der Fall sorgte über Dänemarks Grenzen hinweg für Schlagzeilen.

Madsen wird beschuldigt, die schwedische Journalistin Kim Wall am 10. oder 11. August an Bord seines selbstgebauten U-Bootes getötet zu haben. Die 30-Jährige war für eine Reportage am 10. August mit Madsen in dessen U-Boot in See gestochen, von der sie nicht mehr zurückkehrte. Elf Tage später wurde der Torso ihres Leichnams vor der Küste von Kopenhagen gefunden.

Er selbst hatte angegeben, der Frau sei eine schwere Luke auf den Kopf gefallen, und ihr Tod sei ein Unglück gewesen. Elf Tage später wurde der Torso ihres Leichnams vor der Küste von København gefunden. Die Staatsanwaltschaft glaubt Madsens Darstellungen nicht. Sie geht davon aus, dass er Wall im Wahn tötete und ihre Leiche dann verstümmelte.

Walls genaue Todesursache ist allerdings nach wie vor unbekannt. Bei der Obduktion wurden laut Staatsanwaltschaft Messerstiche im Unterleib und in der Brust der Frau entdeckt. Kopf, Beine und Arme waren demnach abgesägt worden.

Der unter dem Mordverdacht stehende dänische U-Boot-Bauer Peter Madsen besaß nach Angaben der Staatsanwaltschaft Videos, in denen Frauen gefoltert, enthauptet und anschließend verbrannt wurden. Entsprechende Filme seien auf einer Festplatte in Madsens Werkstatt gefunden worden, auf die jedoch auch andere Menschen hätten zugreifen können, sagte Staatsanwalt Jakob Buch-Jepsen am Dienstag dem Gericht in København.

Madsen bleibt laut Angaben der dänischen Justizbehörden mindestens bis zum 31. Oktober in Untersuchungshaft, wenn ein neuer Haftprüfungstermin anberaumt ist.

von

Günter Schwarz – 04.10.2017