(Kiel) – Seit Montag befindet sich ein 50 Jahre alter Trickbetrüger in Untersuchungshaft. Der Mann ist dringend tatverdächtig, seit Juli in rund einem Dutzend Fälle ältere Menschen betrogen zu haben.

Die Masche des Mannes war in nahezu allen Fällen gleich. Er suchte im gesamten Stadtgebiet Senioren auf, die auf einen Rollator als Gehhilfe angewiesen sind. Unbemerkt demolierte er die Rollatoren und bot den Betroffenen anschließend wohlwollend die scheinbar fachkundige Reparatur an. Für die meist unsachgemäß durchgeführten Reparaturen verlangte er Summen zwischen 50 und 250 Euro.

In einem weiteren Fall verhinderten aufmerksame Mitarbeiter einer Bank, dass eine demente Seniorin, die in Begleitung des Mannes war, eine größere Geldsumme abhob. Der 50-Jährige suchte anschließend das Weite, als die Bankmitarbeiter Verdacht schöpften. Ein Ehepaar bemerkte, nachdem der Tatverdächtige die „Reparatur“ eines Rollators abgeschlossen hatte, das Fehlen von Goldschmuck aus der Wohnung.

Die für Seniorenschutzdelikte spezialisierten Beamtinnen des Kommissariats 12 der Kieler Kriminalpolizei konzentrierten sich im Rahmen ihrer Ermittlungen auf den 50-Jährigen, so dass letztlich Ende September auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel ein Untersuchungshaftbefehl erwirkt werden konnte. Montag konnte der Mann angetroffen und festgenommen werden. Nach Verkündung des Haftbefehls kam er in eine Justizvollzugsanstalt.

Sollten weitere Personen Opfer der beschriebenen „Rollator-Masche“ geworden sein, werden diese gebeten, sich unter der Rufnummer 0431 / 160 3333 mit der Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen.

Quelle: Pressemitteilung der Polizeidirektion Kiel vom 13.10.2017 um 12:04 Uhr

von

Günter Schwarz – 13.10.2017