Mit Babypuder und warmen Decken und dem zusätzlichen „grünen Daumen“ hat ein Landwirt aus Nørre Nebel in der Region Syddanmark nahe der Stadt Ribe seinen Kürbis auf fast eine halbe Tonne Gewicht gezüchtet. Das Exemplar wird seit gestern als Gewinnerkürbis der dänischen Meisterschaften im Københavner Tivoli ausgestellt.

Nicht weniger als 110 Tage lang hat Jørgen Øllegaard Jensen seinen Riesen-Kürbis gehegt und gepflegt, bis er am Sonnabend fast eine halbe Tonne wog. Mit seinen genau 485,4 Kilogramm hat die gigantische Frucht dem Landwirt von Jyllands Westküste nun den ersten Platz bei den dänischen Meisterschaften für Riesen-Kürbisse 2017 eingebracht, die am Sonnabend im Tivoli in København abgehalten wurden. „Ich nehme schon seit 2014 an den Meisterschaften im Tivoli teil, aber ich hatte noch nie einen solchen Kürbis“, sagt er.

„Es ist schön und eine große Ehre“, sagte Jensen nach der Siegerehrung. „Das Rezept ist mein Geheimnis“, so der Landwirt, doch er verrate gerne, dass „Kuhdung und jede Menge Flüssigdünger bei meinem Kürbis ganz gut funktioniert haben“.

Jensens Riesen-Kürbis ist nicht nur der größte Kürbis des Jahres in Dänemark – er ist auch der größte jemals gewogene Kürbis in Dänemark. Um 34 Kilo überbot das Prachtexemplar von Kürbis aus Nørre Nebel den dänischen Rekord aus dem Jahre 2012 der bis dato 451,4 Kilogramm betrug.

Jensen setzte bei der Zucht auf viel Zuneigung. „Er hat nachts Bettdecken drauf gelegt, wenn es kalt war“, berichtet er. Größter Feind der Riesen-Kürbisse ist die Fäule. Doch Jensen hatte auch das im Griff. „Wir haben an beiden Enden, wo die Stiele reingehen, Babypuder benutzt und Gebläse im Treibhaus aufgestellt, um sicher zu gehen, dass keine Fäule entstehen kann“, berichtet er. „Denn kommen auch nur ein wenig Fäule oder Bakterien bei den Stelen dran, denn dann ist alles vorbei. Dann ist es nur noch eine Frage von 14 Tagen, bis er plötzlich in sich zusammenfallen kann“, sagt Jensen.

Jørgen Øllegaard Jensen ist normalerweise ein ganz normaler Bauer und hält Milchkühe. Er fing nur zufällig an, große Kürbisse zu züchten, weil er dachte, dass es ihm Spaß machen könnte. Sein diesjähriger Gewinnerkürbis hat an einigen Tagen bis zu zehn Kilogramm innerhalb von 24 Stunden zugelegt, erinnert er sich. Deshalb habe er die Frucht auch täglich beobachtet und sich intensiv mit ihr beschäftigt.

Essen wolle er den Koloss nicht, sagt Jensen. Stattdessen wird die Winterfrucht jetzt drei Wochen lang in Københavns Vergnügungspark Tivoli ausgestellt, an der Seite der anderen Teilnehmer der dänischen Meisterschaften – als Attraktion und als Halloween-Dekoration für die Besucher.

von

Günter Schwarz – 15.10.2017