AfD-Politiker beschimpfen die SPD-Politikerin Sawsan Chebli als „Islamistin“, Jan Böhmermann hingegen malt sich bereits aus, wie sie als Bundesinnenministerin bald das Land regiert. Sawsan Chebli, Muslimin und SPD-Hoffnungsträgerin, sagt, dass Gegenwind sie stark macht. Im „Neo Magazin Royale“ plaudert sie viel über die AfD und wenig über Sexismus. Der Regierende Bürgermeister Berlins, Michael Müller, ist für sie ein „cooler Typ“.

Die Berliner Staatsseketärin Sawsan Chebli (SPD) hat in der Sendung „Neo Magazin Royale“ von Moderator Jan Böhmermann ein Loblied auf Berlin und ihren Chef Michael Müller (SPD) gesungen. Auf die Sexismus-Debatte, die Chebli durch einen Facebook-Post ausgelöst hatte, ging sie dagegen nur oberflächlich ein.

Stattdessen schilderte sie in der Satire-Sendung ausführlich eine Begegnung mit einem nicht genannten AfD-Politiker im Berliner Abgeordnetenhaus. Dieser habe sie im Plenum öffentlich als Islamistin bezeichnet. Nach seiner Rede sei sie auf ihn zugegangen, habe ihm auf den Rücken getippt und gefragt: „Was soll’n dieser Scheiß?“ Er habe dann in seinen Unterlagen geblättert, in denen sich viele Fotos von Chebli befunden hätten. Als sie ihn fragte, was er denn mit den ganzen Fotos vorhabe, „wurde er noch hibbeliger und hat nur noch gezittert und geschwitzt“. Chebli weiter: „So sind sie, diese AfDler, wenn man sie konfrontiert.“

Zuvor hatte Chebli Moderator Böhmermann eine Wunderlampe als Gastgeschenk überreicht. Die Staatssekretärin kommentierte: „Wenn Sie mal unterwegs sind in Berlin, einfach reiben, dann komm‘ ich mit meiner palästinensischen Großfamilie und helfe ihnen.“

Der kurze Dialog zum Thema Sexismus:

Böhmermann: „Aufs Äußere werden Sie reduziert.“

Chebli: „Ich werde für jung und schön gehalten.“

Böhmermann (gespielt entrüstet): „Ne absolute Frechheit, wenn einem so was passiert. Is‘ mir noch nie passiert.“

Chebli: „Nee? Aber bei Ihnen dachte ich auch, Sie sehen Lindner…“ (lacht)

Zu ihrer Arbeit in der rot-rot-grünen Regierung sagte sie: „Berlin ist toll! Ich bin gerne Staatssekretärin. Ich kann gestalten, mit dem Regierenden zusammen. Michael Müller ist echt ein cooler Typ.“ Sie wünsche sich manchmal, die Presse würde auch das wiedergeben, „was man tatsächlich in Berlin macht“. Weiter sagte sie: „Da läuft vieles falsch, aber wir machen auch eine Menge richtig.“ Im internationalen Vergleich sei Berlin gar nicht so schlecht.

von

Günter Schwarz – 21.10.2017