(Kassel) – Bei einer Großrazzia in mehreren deutschen Bundesländern sind heute sechs mutmaßliche Mitglieder der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden. Sie würden verdächtigt, „einen Anschlag mit Waffen oder Sprengstoff auf ein öffentliches Ziel in Deutschland vorbereitet zu haben“, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt/Main mit. Die Anschlagsplanung soll aber noch nicht abgeschlossen gewesen sein.

Der Hessische Rundfunk berichtete, ein Ziel sei vermutlich ein Weihnachtsmarkt in Essen gewesen, dem die Behörden widersprachen, denn die Ermittler haben nach offiziellen Angaben noch keinerlei Hinweise auf ein konkretes Anschlagsziel. Es gebe keine Anhaltspunkte, wie konkret Anschlagsvorbereitungen getroffen wurden und wo möglicherweise ein Anschlag verübt werden sollte, ließ ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt verlauten.

Die Ermittlungen richten sich laut Angaben der Behörden gegen sechs Syrer im Alter zwischen 20 und 28 Jahren. Vier von ihnen halten sich den Angaben zufolge seit Dezember 2014 und zwei seit dem Spätsommer 2015 als Asylwerber in Deutschland auf.

Auf die Spur der sechs Männer kamen die Ermittler laut einem Bericht der Tageszeitung „Die Welt“ durch Hinweise von Flüchtlingen. Die Männer sollen demnach unter falscher Identität als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland eingereist sein. Zeugen hätten angegeben, dass die Männer in Syrien als IS-Kämpfer aktiv gewesen sein, berichtete das Blatt.

Somit werden sie der Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat verdächtigt.

Laut den Ermittlern durchsuchten bei der Razzia etwa 500 Beamte des hessischen Landeskriminalamts und weiterer Polizeidienststellen acht Wohnungen, wobei mindestens zwei der Beschuldigten während der Durchsuchung von acht Wohnungen in Kassel festgenommen wurden, die anderen in Hannover, Essen und Leipzig.

von

Günter Schwarz – 21.11.2017