Der dänischeVerteidigungsminister hat angekündigt, dass Häuser in der Nähe von Fliegerhorstes Skrydstrup bei Haderslev aufgrund von Lärmbelästigungen aufgekauft werden sollen. Das neue Kampfflugzeug F35 ist zu laut, so dass mindestens bebaute Grundstücke geräumt werden müssen.

In der Tat sind sie so laut, dass sie mit 122 Dezibel alle vorherigen Lärmpegel nahe des Flugplatzes Skrydstrup in Sønderjylland übertreffen werden. Die bisher dort stationierten Kampfflugzeuge vom Typ F16 erreichen lediglich 103 Dezibel. Diese scheinbar geringe Erhöhung des Lärmpegels von 103 auf 122 Dezibel wirkt sich in der Praxis allerdings weitaus höher aus, denn sie wirkt vom menschlichen Gehör als doppelt so laut empfunden.

Deshalb müssen die Streitkräfte entgegen vorheriger Ankündigungen des Verteidigungsministeriums die dem Flugplatz benachbarten bebauten Objekte aufgekauft und die Bewohner umgesiedelt werden. Einer der Bürger, der in der Nähe des Flughafens wohnt und davon betroffen sein wird, ist Thomas Jensen, stellvertretender Vorsitzender des Landbesitzerverbandes in Bjergvang. Sein Haus ist nur einen Katzensprung vom Flugplatz entfernt, auf dem künftig das neue Kampfflugzeug stationiert werden soll.

„Es wird schrecklich viel Lärm geben. Es wird schrecklich sein, hier in Bjergvang zu leben. Es ist auch schrecklich, in Skrydstrup zu leben, weil die Flugzeuge den bewohnten Gebieten so nahe kommen, glaubt er, denn der Ort liegt direkt im „Hinterhof“. Thomas Jensen ist wirklich glücklich, in Bjergvang zu leben, und deshalb tut ihm auch die Nachricht, dass er umziehen muss, sehr Leid.

„Es hat einen großen Einfluss auf unser Leben. Wir können zwar Geld für unser Haus bekommen, aber wir können die menschlichen Faktoren nicht ersetzen. Wir verlieren die gute Nachbarschaft, die wir hier untereinander haben“, sagt er. Er freut sich aber darüber, dass der Verteidigungsminister nun angekündigt hat, dass es Probleme mit Lärm geben wird. Thomas Jensen hatte es zwar vorhergesehen, und er befürchtete, dass die Ängste davor nicht erkannt würden.

„Wir liegen hier direkt im Hinterhof des Flugplatzes. Die Natur, die wir bisher um uns hatten, wird völlig zerstört werden, und deshalb ist es schön, zumindest eine klare Ankündigung zu erhalten, dass wir enteignet werden“, sagt Thomas Jensen. Allerdings frustriet die Anwohner der Zeitplan, da sie ihre Grundstücke und Häuser derzeit nicht verkaufen und sich auch keine neuen Häuser kaufen oder bauen lassen können. „Wir wollen wissen, wie viel Geld wir bekommen werden und ob wir Geld zurücklegen müssen, damit wir planen können, was passieren wird“, sagt er.

Am Mittwoch nächste Woche planen das Verteidigungsministerium und die Stadtverwaltung von Haderslev eine Bürgerversammlung, wobei es um die zu erwartende Lärmbelästigung und die Konsequenzen daraus gehen soll.

von

Günter Schwarz – 26.11.2017