(Itzehoe) – Am Mittwoch, den 07.02. 201, ist das Schleswig-Holsteinische Landestheater um 19.30 Uhr mit einem Klassiker der Weltliteratur im „theater itzehoe“ zu Gast, denn wer kennt die Geschicht um den weißen Wal „Moby Dick“ nicht?

Die Abenteuergeschichte des weißen Wals und seines fanatischen Jägers Kapitän Ahab gehört eindeutig zur Weltliteratur, auch wenn der amerikanische Autor des Romans, Hermann Melville, zu seinen Lebzeiten ein vergessener Autor war.

Melville fuhr in jungen Jahren selbst zur See – zunächst auf einem Postschiff zwichen New York und Liverpool – bis er am 3. Januar 1841 in Nantucket auf dem Walfänger „Acushnet“ anheuerte. Die Bedingungen an Bord auf der Fangfahrt in den Pazifik erschienen Melville jedoch als unzumutbar und er desertierte von dem Schiff. Den Untergang des Walfängers „Essex“ nach einem Pottwal-Angriff nahm Melville zum Anlass seinen Roman „Moby Dick“ zu schreiben, der 1851 erschien. Allerdings war das Buch anfangs wenig erfolgreich, denn bis zu seinem Tod am 28. September 1891 in New York, wurden von diesem Roman lediglich etwa 3.000 Exemplare verkauft.

Erst in den 1920er Jahren verhalf ein Kreis von New Yorker Literaturwissenschaftlern, darunter Carl van Doren (1885–1950), Lewis Mumford, Carl van Vechten und Raymond Weaver (1888–1948), seinem Werk zu Anerkennung. Sie erkannten, mit „Moby Dick“ hatte Melville in der Form eines extrem spannenden und komplexen Abenteuerromans eine Parabel für die Unbezwingbarkeit von Natur und Schicksal durch den Menschen geschaffen. Und heutzutage, etwa einhundert Jahre später, erscheint es, als hätte es den modernen Mythos vom einbeinigen Ahab und dem geisterhaften Ungeheuer des weißen Wals „Moby Dick“ schon immer gegeben.

Ishmael heuert auf der „Pequod” an und trifft dort auf seinen Kapitän: Ahab. Seitdem dieser im Kampf mit dem weißen Wal Moby Dick ein Bein verloren hat, sinnt er hassgetrieben auf Rache. Monatelang kreuzen sie durchs Meer, ständig auf der Suche, bevor sie schließlich auf Moby Dick treffen. Trotz dreitägiger Jagd und wachsender Aussichtslosigkeit hält Ahab bis zum Kampf um Leben und Tod an seinem Vorhaben fest…

Das archetypische Motiv der Suche und die zwei Figuren von Ahab und Ismael, die unterschiedliche Arten des Suchens verkörpern, erleben eine psychologische Erkundungsfahrt voll mythologischer Vergleiche, religiöser Erkenntnisse und philosophischer Betrachtungen.

Besetzung

Leitung

–  Inszenierung: André Rößler
–  Ausstattung: Simone Steinhorst
–  Video: Elmar Szücs

Mit

–  Ahab: Reiner Schleberger
–  Melville / Ishmael: Lorenz Baumgarten
–  Queequeg: Nenad Subat
–  Starbuck: Timon Schleheck
–  Nickerson / Wirt / Perth: René Rollin
–  Frau Nickerson / Petra: Katrin Schlomm
–  Flask: Christian Simon
–  Stubb: Simon Keel
–  Randstad: Manja Haueis
–  Elijah: Lisa Karlström
–  Pip: Neele Frederike Maak
–  Die weißen Kreaturen: Manja Haueis / Lisa Karlström / Katrin Schlomm

Vorstellungsdauer ca. ca. 2½ Stunden, eine Pause

von

Günter Schwarz – 06.02.2018