Während eines Frauentreffens der „Sozialistischen Internationale“ in København am 26. und 27. August 1910 wird die Idee geboren, jährlich einen „Internationalen Frauenkampftag“ abzuhalten, der erstmals am 08. März 1914 unter dem Namen „Internationaler Frauentag“ gefeiert wird. Dieser Tag an mahnt die Rechte der Frauen an und weist sich die Position der Frauen in der Welt hin und für die Gleichstellung der Geschlechter eingetreten.

In manchen Ländern ist der „Internationale Frauentag“ ein Nationalfeiertag. In China wird der Tag von Frauen geprägt, die am 8. März einen halben freien Tag von der Arbeit haben. Auch bei der UNO hat der Tag Eingang gefunden, die 1977 eine Resolution angenommen hat, in der das Feiern des „Internationalen Frauentages“ empfohlen wird.

In einigen Ländern wird dieser Tag gefeiert, indem man Frauen Geschenke und Blumen überreicht und „Glückwünsche zum Frauentag“ ausspricht und die mehr an den „Valentinstag“ des 14. Februars erinnern. Deshalb halten viele Feministinnen diese Geste für unbegründet, da sie darin keinen Grund sehen, zu diesem Zweck zu gratulieren und die Aufmerksamkeit somit auf die Ungleichheiten von Frauen zu richten.

Die Idee des „Internationalen Frauentages“ wurde durch Clara Zetkin auf einem große Frauentreffen der „Sozialistischen Internationale“ in København am 26. und 27. August 1910 geboren. Der Kongress fand im Folkets Hus (Volkshaus) der dänischen Hauptstadt statt. Auf dem Kongress wurde eine Entschließung erarbeitet, die folgendes enthielt: „Im Einvernehmen mit den klassenbewussten politischen und gewerkschaftlichen Organisationen des Proletariats in ihrem Lande veranstalten die sozialistischen Frauen aller Länder jedes Jahr einen Frauentag, der in erster Linie der Agitation für das Frauenwahlrecht dient. […] Der Frauentag muß einen internationalen Charakter tragen und ist sorgfältig vorzubereiten.“

In der Praxis betont man vier Hauptpunkte:

  • der Kampf für das Frauenwahlrecht
  • der Kampf gegen die Kriegsgefahr
  • der Kampf um die Versorgung von Müttern und Kindern
  • der Kampf gegen Preiserhöhungen.

Aufgrund des Datums eines oder mehrerer Ereignisse wurde der 8. März festgesetzt:

  • Streik amerikanischer Textilarbeiterinnen im März 1857-58. Die Frauen, die an der Demonstration teilnahmen, kämpften für gleiche Bezahlung für gleichen Arbeit.
  • Russische Frauendemonstration in Sankt Petersburg am 8. März 1917, der nach dem damals in Russland noch gültigen julianischen Kalender der 23. Februar war. In der Folge wurde durch diese Frauendemonstration die russische Februar-Revolution ausgelöst und der Zar Nikolaus II. zur Abdankung gezwungen.
  • Demonstration, als sozialistische Frauen in New York am 8. März 1908 auf die Textilarbeiterinnenstreiks von1857-1858 erinnerten. Bei der Demonstration wurde auf die Rechte der Frauen aufmerksam gemacht und wandte sich zum Teil gegen die „Suffragetten-Bewegung“ der Bourgeoisie, die die sozialistischen Frauen als dominant wahrnahmen.
  • Die ersten Jahre war fand der „Internationale Frauentag“ noch an verschiedenen Tagen im März statt. In der Regel wurde er an einem Sonntag abgehalten, da auch berufstätige Frauen daran teilnehmen sollten. 1914 gab es eine besonders große Demonstrationen und der Frauentag lag erstmals auf dem 8. März.

Das Datum des 8. März wurde schließlich auf dem 3. internationalen Treffen der kommunistischen Parteien im Jahr 1921 als „Internationaler Frauentag“ festgelegt.

In den 1920er und 1930er Jahren war der Tag vornehmlich ein sozialistischer Frauentag, an dem die bürgerlichen Frauenbewegungen nicht teilnahmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten einige ruhige Jahre, in denen der Tag kaum eine Bedeutung zuteil wurde, aber 1974 setzten die Frauenbewegung und die „Rotkehlchenbewegung“ die Tradition fort. Die Reanimation der „Rotkehlchen“ bedeutete auch, dass Themen wie Körper, Sexualität und Haushalt stärker gewichtet wurden, und damit private Themen die politischen ergänzten.

von

Günter Schwarz – 08.03.2018