(København) – Wie viele Fahrzeuge werden durch den Fehmarnbelt fahren – anstatt über den Großen Belt? Mehrere Parteien des dänischen Folketings fordern, dass jetzt seitens der Fehmarngesellschaft Femern A/S eine längst erstellte Untersuchung über die finanzielle Zukunft des Fehmarn-Projektes vorgelegt wird.

Eine lange Reihe von politischen Parteisprechern fordert, dass die Fehmarngesellschaft die Ergebnisse einer großen Untersuchung, die die Gesellschaft schon seit einem Jahr besitzt, endlich vorlegt. „Ich bin der Meinung, dass wenigstens die Verhandlungsparteien über die Ergebnisse der Untersuchung informiert werden sollten“, sagt der transportpolitische Sprecher der Dansk Folkeparti (Dänischen Volkspartei), Kim Christiansen, zum Nachrichtensender Danmarks Radio. Ein ähnliches Statement kommt aus dem Lager der Radikale Venstre (Linksradikale Partei), berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau.

Danmarks Radio hatte am Mittwoch berichtet, dass der Brückenbetreiber Sund & Bælt und die Fehmarngesellschaft Femern A/S seit über zwei Jahren an einer Berechnung arbeiten, die zeigen soll, wie viele Fahrzeuge von der Großen-Belt-Brücke auf den Fehmarntunnel wechseln würden. Bisher gäbe es diesbezüglich keine ausreichende Dokumentation, so die Schlussfolgerung einer unabhängigen Untersuchung aus dem Jahr 2015.

„Ein Großteil der Einnahmen, die für den Tunnel ungemein wichtig sind, stehen auf der Kippe“, erklärt der Professor im Bereich der Transportwirtschaft von Københavns Universitet, Mogens Fosgerau, zu Danmarks Radio.

Nun zeigt eine Akteneinsicht, dass die beiden erwähnten Betreiber eine große Umfrage unter 56.000 Großen-Belt-Überquerern gemacht haben. Dort haben sie die Leute befragt, inwiefern sie von der Brücke auf den Tunnel umsatteln würden. Doch die Fehmarngesellschaft habe nicht vorgehabt, die Ergebnisse der Umfrage zu veröffentlichen – weder gegenüber dem Transportministerium noch der Öffentlichkeit.

Und eben das habe dazu geführt, dass bei vielen Parteien in Dänemark die „Alarmglocken“ schrillen!

von

Günter Schwarz – 15.03.2018