(Kiel) – Der Schleswig-Holsteinische Landtag in Kiel unterstützt das Bestreben der Minderheiten beiderseits der dänisch-deutschen Grenze als UNESCO Weltkulturerbe eingetragen zu werden. Sowohl der BDN (Bund Deutscher Nordschleswiger) nördlich der Grenze als auch die Sydslesvigsk Forening (SSF) südlich davon freuen sich über diese Hilfestellung aus Kiel und sehen es für die eigene Arbeit als Ansporn an.

Der Schleswig-Holsteinische Landtag hat am Freitag beschlossen, die Bewerbung „Zusammenleben von Minderheiten und Mehrheiten im deutsch-dänischen Grenzland“ für das Immaterielle UNESCO-Weltkulturerbe durch den Bund Deutscher Nordschleswiger (BDN) und Sydslesvigsk Forening (SSF) zu unterstützen.

„Unser friedliches und konstruktives Zusammenleben ist in den vielen vergangenen Jahrzehnten stetig gewachsen und lässt die gewaltsamen und unversöhnlichen Konflikte früherer Zeiten für jüngere Generationen unwirklich erscheinen. Deshalb ist es immer wieder wichtig, daran zu erinnern, wo wir herkommen und dass dies keine Selbstverständlichkeit ist“, kommentierte BDN-Hauptvorsitzender Hinrich Jürgensen die Hilfe aus Kiel.

Auch der Vorsitzende der Sydslesvigsk Forening (SSF), Jon Hardon Hansen, der als dänischer Pastor auf Sylt tätig ist, äußerte sich überaus positiv auf diese Nachricht aus Kiel. Er sagte: „Wir freuen uns, dass der Landtag mit einer solch breiten Unterstützung unser Ansuchen unterstützt. Auf das Minderheitenmodell an der dänisch-deutschen Grenze können wir alle stolz sein. Heute, kurz vor dem 100. Jahrestag des Volksentscheids übder die dänisch-deutschen Grenze, können wir feststellen: Unsere Vorgänger haben es geschafft, eine Kluft zu überwinden, die in anderen Teilen Europas und der Welt unbesiegbar scheint. Das möchten wir durch die Anerkennung als Weltkulturerbe unterstreichen – nicht um uns auf die Schulter zu klopfen, sondern um anderen zu zeigen, dass es möglich ist.“

von

Günter Schwarz – 24.03.2018