(København) – Ein eventueller Streik und eine drohende Aussperrung betreffen einen großen Teil des Öffentlichen Dienstes in Dänemark, der jetzt um zwei Wochen ausgesetzt wird, wie Metter Christiansen, der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses der Forlligsinstitutionen (FI), hat am Mittwoch bekanntgab,

„Als Vorsitzender der ,FI´habe ich erreichen können, dass die angekündigten Arbeitsniederlegungen und Aussperrungen vorerst um zwei Wochen verschoben werden“, sagte Christiansen in einer Presseerklärung. Diese Entscheidung wurde nach Verhandlungen zwischen den beiden Kontrahenten am Mittwoch getroffen. Die Gespräche sollen am heutigen Samstag fortgesetzt werden, berichtet der Fernsehsender TV2.

Danach können die Streiks jetzt erst am 22. April beginnen, und die Aussperrungen seitens der öffentlichen Arbeitgeber erst am 28. April. Alternativ könnte der FI-Vorsitzende erklären, dass die Verhandlungen schon vorher ohne Vereinbarung beendet werden oder keine Ausssicht auf eine Übereinkunft haben. In dem Fall können Streiks am Tag einer derartigen Erklärung beginnen.

Der potentielle Arbeitskonflikt würde sich auf ein breites Spektrum öffentlicher Dienstleistungen im Land auswirken. Darunter fallen beispielsweise Gesundheit, Verkehr, Bildung und Strafvollzug.

Anders Bondo Christensen, der Verhandlungsführer für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstess, sagte, er sei auf intensive Verhandlungen während der Osterzeit vorbereitet. „Es ist sehr komplex und die Zeit wird knapp. Aber wir haben jetzt eine neue Runde am Samstag, und ich bin mir sicher, dass sowohl der Vorsitzende des Vermittlungsausschusses als auch die Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite bereit sind, die Gespräche über Ostern fortzusetzen „, sagte Christensen gegenüber TV2.

Die Ministerin für Gesundheit und für Senioren, Sophie Løhde (Venstre / Rechtsliberale Partei), die die Regierung bei den Verhandlungen im Öffentlichen Dienst vertritt, sagte gegenüber Danmarks Radio, die zusätzliche Zeit werde genutzt, um sich einem Übereinkommen zu nähern. „Wir werden jetzt die uns zur Verfügung gestellte Zeit nutzen, um uns konstruktiv als Partner zueinander zu finden“, sagte sie.

Auch Michael Ziegler, Verhandlungsführer beim Gremium der kommunalen Arbeitgeber, lobte die Entscheidung des Vermittlers, die Streiks vorerst zu verschieben. „Wir sind sehr glücklich, dass der Vermittlungsausschuss beschlossen hat, den Konflikt hinauszuzögern. Es ist durchaus realistisch, mit zusätzlich zur Verfügung stehender Zeit, die beiden Seiten zu einer Einigung zu bewegen“, sagte Ziegler in einer Presseerklärung.

Ministerin Løhde bemerkte noch, dass der Unterschied zwischen den Parteien für einen Konflikt dieser Größenordnung eigentlich zu gering sei, berichtete die Nachrichtenagentur Ritzau.

von

Günter Schwarz – 31.03.2018