(Istanbul) – Der außer Kontrolle geratene 38.700 Tonnen Frachter „Vitaspirit“ unter der Flagge Maltas hat am Bosporus in Istanbul eine historische Villa aus osmanischer Zeit gerammt und weitgehend zerstört.

Das 225 Meter lange Schiff war nach türkischen Medienberichten am Samstag wegen eines Maschinenschadens nicht mehr steuerbar und bohrte sich mit dem Bug mit voller Wucht in eine aus Holz erbaute Villa am Ufer der Wasserstraße. Außer dem erheblichen Sachschaden entstanden keine weiteren Schäden oder Verletzungen an Menschen.

Die rot gestrichene „Hekimbasi Salih Efendi“-Villa gehört zu einer Reihe luxuriöser Anwesen, die sich osmanische Würdenträger im 19. Jahrhundert am Ufer des Bosporus errichten ließen.

Das Gebäude war zuletzt unbewohnt und wurde für Hochzeitsfeiern und Konzerte vermietet. Die Vorderfront der Villa wurde aufgerissen, das Gebäude stürzte teilweise ein.

Der Bosporus gehört zu den am stärksten befahrenen Meerengen der Welt. Im vergangenen Jahr durchfuhren ihn mehr als 42.000 Schiffen.

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Günter Schwarz – 09.04.2018