Der 1041 geborenen Kong Harald III. von Dänemark (Harald Hen), der die dänische Krone von 1076 bis 1080 trug, stirbt am 17. April 1080, und auf den Thron folgt Knud der Heilige, der seitdem der erste Däne ist, der als „Heiliger“ gefeiert wird.

Sein Beiname „Hen“ bedeutet „Wetzstein“, was mit „weich“ assoziiert wurde. Der Beiname kann auch auf den schwertförmigen Wetzstein, wie er noch heute für Sensen gebraucht wird, hindeuten. Im Vergleich zum richtigen Schwert ist er unbrauchbar. Dieser Beiname ist offenbar von seinen Gegnern aufgebracht worden, denen er nicht kämpferisch genug war.

Harald war der älteste, aber außereheliche Sohn seines Vorgängers Sven Estridsson, der mit Margrete Asbjørnsdatter verheiratet war.

1069 nahm er an einem Feldzug nach England teil, wo die Dänen versuchten, Wilhelm den Eroberer mit Unterstützung von Einheimischen, die mit dessen Herrschaft unzufriedenen waren, wieder zu vertreiben. Das Heer war aber schlecht geführt und hatte der schweren Reiterei der Normannen nichts entgegenzusetzen. Der Feldzug blieb von daher erfolglos.

Nach dem Tode von Sven Estridsson gab es zwei Thronanwärter: Harald Hen und seinen Bruder Knut der Heilige. 1076 kam es im nördlichen Sjælland (Seeland) zur Wahl. Harald galt als friedliebend, Knut schien dagegen Dänemark in einen langwierigen Krieg mit den Normannen in England verstricken zu wollen. So wählten die Häuptlinge Harald zum König.

Abgesehen von Konflikten mit seinen Brüdern Knut Svensson und Erik Ejegod war sein Regierungsstil auf Frieden bedacht. Er setzte die kirchenfreundliche Politik seines Vaters fort und suchte ein gutes Verhältnis zu Papst Gregor VII. Dieser bestärkte ihn im Konflikt mit seinen Brüdern. In Konflikten zwischen Häuptlingen und Bauern ergriff er oft die Partei der Bauern. Die großen Wälder des Kronguts wurden gegen den Widerstand des bisher allein berechtigten Adels für alle zugänglich und nutzbar gemacht.

Im Rechtswesen schaffte er die Eisenprobe als Beweismittel ab. Er soll auch hinter jener Münzreform gestanden haben, die die neuere Forschung eher seinem Vater zurechnet. Es sind sechs verschiedene Münztypen bekannt, die in Lund, Roskilde, Viborg, Slagelse und Thumatorp geprägt wurden. Mit ihm wird die Einführung des königlichen Münzmonopols, die Beschränkung der Prägestätten und die Einführung der Todesstrafe auf Münzfälschung verbunden.

In den Quellen wurde er unterschiedlich bewertet. Während die Roskilde-Chronik ihn als einen rechtschaffenen König betrachtete, sah ihn der Saxo Grammaticus als einen schwachen und wenig durchsetzungsfähigen Herrscher. Später hielt man ihn für einen demokratischen König, ein König für das Volk, nicht über das Volk. In mancherlei Hinsicht hatte er Ähnlichkeit mit seinem Zeitgenossen Olav Kyrre von Norwegen.

Harald III. starb am 17. April 1080 ohne Nachkommen, woraufhin sein Bruder Knud der Heilige den dänische Thron besteigen konnte. Das Grab des Königs befindet sich in der Kirche von Dalby bei Lund in der heute schwedischen Provinz Schonen.

von

Günter Schwarz – 17.04.2018