(Aarhus) – Zwei Studenten aus Aarhus sind im Dezember per Anhalter durch Europa gereist, um auf ihr Sprachprojekt „Swap Language“ aufmerksam zu machen. Mittlerweile haben sich schon fünf Universitäten angeschlossen – darunter auch die Kieler Christian-Albrechts-Universität.

Die beiden 27-Jährigen machten im Sommer 2017 ihren Master in „IT, Kommunikation und Organisation“ in Aarhus. Für ihre Anschlussbeschäftigung haben sie schon selbst gesorgt. Mit einer Internetplattform für Menschen, die Sprachen nicht im Klassenraum, nicht online, sondern direkt von Muttersprachlern lernen wollen. Und das gratis.

Von Marketing verstehen die beiden etwas – das wird schon deutlich als Allan V. Hermansen und Nichlas M. Walsted an einem grauen Dezemberfreitag auf dem Parkplatz eines Schnellrestaurants an der E45 in Nordschleswig aus dem Auto kletterten: Knallorange Jacken mit dem Logo ihres Projektes „Swaplanguage“ hatten sie an, in den Händen hielten sie eigens designte Anhalter-Schilder mit den Namen der Orte, an die sie ihre Europa-Tournee führen sollte.

Per Anhalter fuhren Allan V. Hermansen und Nichlas M. Walsted im Dezember vergangenen Jahres von Aarhus nach Madrid, um auf dem Weg Partner für ihr Projekt „Swap Language“ zu gewinnen. Heute, fünf Monate später, haben sich bereits fünf Universitäten dem Sprach-Projekt angeschlossen.

„Swap Language“ ist ein kostenloser Sprachservice, der Menschen, die eine Fremdsprache lernen möchten, mit anderen, Muttersprachlern, zusammenbringt. Um auf ihre Idee aufmerksam zu machen, reisten die beiden Studenten in 22 Tagen durch Europa – und das nur per Anhalter. „Als Jung-Unternehmer haben wir nicht viel Geld, deshalb mussten wir kreativ sein. Was gab es da für eine besser Möglichkeit, zu reisen und die Idee von Swap Language zu verbreiten, als einfach den Daumen herauszustrecken und auf das Beste zu hoffen“, sagt Allan Hermansen in einer Pressemitteilung.

Und es hat sich gelohnt, neben den Universitäten in København und Aarhus haben unter anderem auch die Christian-Albrechts-Universität zu in Kiel und die belgische Universiteit Gent ihre Zusammenarbeit zugesichert. „Es ist eine geniale Idee, Sprachpartner in der eigenen Stadt zusammenzubringen. Man sei glücklich ein Teil dieser Zusammenarbeit zu sein, da sie zum Nutzen aller Studenten sei“, sagt Professor Geert Jacobsen von der Universiteit Gent.

Der Vorteil an „Swap Language“ ist, dass es den Universitäten viel Zeit und Geld bei der Sprachvermittlung spart. Das bestätigt auch Peter Thuborg, von Universität Aarhus: „Seid wir mit ,Swap Language´ zusammenarbeiten, haben wir viele Arbeitsstunden eingespart, weil die ganze Vermittlung damit automatisch funktioniert.“

Somit war die ungewöhnliche Reise der beiden Gründer ein voller Erfolg. Sie wollen auch nicht ausschließen, dass sie sich noch einmal per Anhalter auf Werbetour begeben werden. „So treffen wir die Menschen in ihrem zu Hause und geben ihnen einen Einblick, wie ,Swap Language´ in der Welt etwas bewirken kann. Wir rechnen damit, dass sich bald weitere Universitäten anschließen werden“, so Nichlas Walsted.

von

Günter Schwarz – 28.04.2018