Halløjsa – er du okay?

Die ersten Leute sind ja schon wieder am rumquälen, es sei zu warm. Und das, wo man noch nicht einmal bei 15° Celsius Wassertemperatur in der Ostsee baden kann. Zumindest nicht, wenn man nicht alle Bücher von Rüdiger Nehberg auswendig kann und beim Eisbaden gleichzeitig sein Abendessen aus den Algen pult. Das ist mir noch zu kalt. Ansonsten maule und meckere ich nicht über das Wetter. Ich finde es ganz gut, so wie es ist. Man kann gemütlich in der Gegend herumbummeln, hier und dort einen Kaffee schlürfen und ein Fischbrötchen futtern. Kurz: man kann das machen, was die Touristikbranche irgendwelchen Dösbaddeln aus dem Ruhrpott als maritimes Lebensgefühl verkauft.

Dazu kommt ja bald auch die Kieler Woche, über die sich der Kieler Oberbürgermeister schon ganz doll freut, schreibt die Zeitung. Ich weiß nicht, wie es euch geht. Bei mir setzt immer so ein Warneffekt ein. Wenn solche Leute sich über etwas freuen, gehe ich erstmal drei Schritte zurück und ducke mich ab.

Wirklich freuen tu‘ ich mich nicht auf die Kieler Woche. Man kommt nirgends durch, alles ist wie vollgeschissen und alle drei Meter stolpert man über einen Suffkopp, der zu viele „Lütt un Lütt“ intus hat. Mit Buch und Kaffee kann ich da zumindest nicht an der Hörn sitzen. Und das ist mir mehr Wert, als eine Woche Partywahn, die sich sowieso keine Sau leisten kann, die mit dem Mindestlohn oder gar vpn Hartz IV sein Leben fristen muss. Ich hab‘ mir vorgenommen, in diesem Jahr mal die ausverschämtesten Preise zu sammeln und aufzuschreiben. Lange werde ich da sicher nicht suchen.

Aber bis dahin ist es ja noch etwas Zeit, und man kann die maritime Ruhe und Sonne gemütlich genießen. Ich mach‘ das jetzt auch nochmal und bummel um die Förde. Kommst mit?

Jo, nu kiek mol ni so klog!