(Aarhus) – Der aus Sønderjylland (Nordschleswig) stammende und in Aarhus lebende Tommy Mørck muss für sechs Monate in Haft, weil er für sechs Monate nach Syrien gereist war, um gegen den „Islamischen Staat“ (IS) auf Seizen der kurdischen YPG zu kämpfen. Zu dem Urteil kam das Byrettet in Aarhus.

Der 39-jährige Tommy Mørck wurde am gestrigen Montag vom Aarhuser Byrettet (Stadtgericht) zu sechs Monaten Haft verurteilt, weil er sich ohne die Erlaubnis von dänischen Behörden in einem Konfliktgebiet aufhielt. Das berichtet der Nachrichtensender Danmarks Radio.

Die Staatsanwaltschaft warf Mørck vor, dass er zwischen November 2016 und März 2017 bis zu 25 Mal in die verbotene Raqqa-Provinz eingereist sei. Das ist ein Verstoß gegen das Gesetz, dass Einreise und Aufenthalt in gewissen Konfliktzonen verbietet, so die Staatsanwaltschaft. In diesem Zeitraum kämpfte Mørck als Teil der kurdischen Miliz YPG gegen den sogenannten Islamischen Staat (IS).

Mørcks Anwalt plädierte auf Freispruch. Sein Argument: Das dänische Gesetz beeinflusse das bürgerliche Recht der freien Bewegung. Mørck jedoch räumte gegenüber Danmarks Radio ein, dass er womöglich schuldig sei, obwohl er nicht glaubt, dass er etwas falsch gemacht hat.

„Wahrscheinlich war ich in dem verbotenen Gebiet in Syrien. Aber ich weiß es nicht. Ich hatte ja weder Karte noch GPS bei mir“, so Mørck zu Danmarks Radio. Der 39-jährige kündigte an, dass er gegen das Urteil beim Landsrettet (Landgericht) Berufung einlegen wird.

Tommy Mørck ist der erste Däne, der sich schuldig gemacht hat, das Gesetz der Einreise oder des Aufenthalts in bestimmten Konfliktgebieten gebrochen hat, das auf Beschluss des Folketings am 30. September 2016 in Kraft getreten ist.

von

Günter Schwarz – 05.06.2018