(Ankara) – Die Türkei hat auf die Ankündigung Österreichs reagiert, wonach mehrere Moscheen geschlossen werden sollen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan kündigte „eigene Schritte“ an. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Freitag die Schließung von sieben Moscheen angekündigt.

Österreich führe einen neuen Kreuzzug, sagte der egomanische türkische Präsident Erdoğan, der sich politisch nicht nur als Sultan der Türkei sondern religiös auch als „Bewahrer des wahren Islams“ sieht, gegenüber der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu. Die Türkei könne nicht tatenlos herumsitzen und unternehme eigene Schritte, so Erdoğan weiter. Welche dieses sind, erklärte er jedoch (noch) nicht.

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz hatte am Freitag die Schließung von sieben Moscheen angekündigt, die vom türkisch dominierten ATIB und von den saudischen „Steinzeitmuslimen“ der Wahhabiten betrieben werden. Zudem sollen bis zu 60 Imame ausgewiesen werden.

Hintergrund für die Maßnahmen sind Kriegsspiele, die in einer Moschee der „Union der Türkisch-Islamischen Kulturvereine“ in Wien stattgefunden hatten und die muslimische Kinder lehren sollten, gegen „Ungläubige“ stets kampfbereit zu sein, wobei strenggläubige Muslime alle Menschen als „ungläubig“ betrachten, die nicht der „wahren Religion“ ihres Propheten Mohammed folgen und sich zum Islam bekennen.

von

Günter Schwarz – 10.06.2018